Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz (Foto: Sabine Kroschel auf Pixabay)
Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz (Foto: Sabine Kroschel auf Pixabay)

MABB vergibt DAB+-Sendeplätze an NKLs

Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) hat DAB+-Sendeplätze an nichtkommerzielle Lokalradios vergeben. Der Offene Kanal ALEX Berlin bekommt einen Sendeplatz im bis dato ausschließlich vom Rundfunk Berlin-Brandenburg genutzten Multiplex im Kanal 7D. Bislang war der Sender terrestrisch nur auf UKW 91,0 MHz (Standort Berlin-Schöneberg, 400 Watt ERP) zu empfangen.

Einen weiteren Sendeplatz in diesem Ensemble belegt künftig das Programm 88vier, das die Freien Radios Berlin Brandenburg e.V. (Montag, 6 Uhr, bis Freitag, 6 Uhr) und das nichtkommerzielle Radio Netzwerk Berlin e.V. (Freitag, 6 Uhr, bis Montag, 6 Uhr) gemeinsam gestalten. 88vier sendet bislang auf UKW 88,4 MHz (Standort Berlin-Schöneberg, 1 kW ERP) und 90,7 MHz (Standort Berlin-Schäferberg, 100 Watt ERP).

Terrestrisches Comeback für Radio Slubfurt

Radio Slubfurt, der nichtkommerzielle Lokalsender aus Frankfurt/Oder, hatte Anfang 2023 seine Sendezeiten auf UKW 91,7 MHz aufgegeben. Seitdem funkt die Oderwelle auf dieser Frequenz rund im die Uhr. Es war aber erklärtes Ziel von Radio Slubfurt, über DAB+ wieder terrestrisch senden zu können.

Jetzt bekamen die Lokalfunker von der Oder einen Sendeplatz im Zwei-Länder-Multiplex für Berlin und Brandenburg im Kanal 12D zugewiesen. Es gibt aber die Auflage, den nichtkommerziellen Veranstaltern FRRAPÓ – Freies Radio Potsdam, Radio Pax, Radio Ginseng und Radio Woltersdorf einen Zugang zu Sendezeiten einzuräumen. Die Landesmedienanstalt behält sich vor, weitere nichtkommerzielle Veranstalter an diesem gesplitteten Sendeplatz zu beteiligen.

Zehn Bewerber auf einen Sendeplatz

Im Kanal 12D stehen Kapazitäten für ein weiteres Hörfunkprogramm zur Verfügung. Beworben haben sich folgende Veranstalter:

  • Berliner Rundfunk (derzeit im Kanal 7B, Wechsel in den reichweitenstärkeren Kanal 12D angestrebt)
  • rs2 (derzeit im Kanal 7B, Wechsel in den reichweitenstärkeren Kanal 12D angestrebt)
  • Jazz Radio (derzeit terrestrisch nur auf UKW)
  • Metropol FM (derzeit terrestrisch nur auf UKW)
  • Femotion Radio (seit der Abschaltung im zweiten DAB+-„Bundesmux“ in Berlin-Brandenburg nicht mehr terrestrisch zu empfangen)
  • Radio Bollerwagen (in Berlin-Brandenburg bislang nicht terrestrisch zu empfangen)
  • Joke FM (in Berlin-Brandenburg bislang nicht terrestrisch zu empfangen)
  • artbeat Berlin (ein Ableger von BB Radio)
  • Chillout Radio (ein Programm der Antenne Bayern Group, das als Webchannel bereits besteht)
  • Radio FG (ein französischer Privatsender, der bereits früher über DAB+ in Berlin gesendet hat)

Interessant ist unter anderem, dass sich die Antenne Bayern Group mit Chillout Radio bewirbt, nicht aber mit der Oldie Antenne, die eigentlich sukzessive „in weiteren Bundesländern“ starten soll. Auch ein Berliner Rock-Antenne-Ableger, mit dem sich die Antenne Bayern Group zuletzt auf einen DAB+-Sendeplatz in Berlin beworben hatte, ist offenbar nicht mehr geplant.

Bewerber für UKW-Frequenzen

Die MABB hatte auch die UKW-Frequenzkette ausgeschrieben, auf der zurzeit Radio Paradiso sendet. Dabei handelt es sich um 98,2 MHz in Berlin, 95,5 MHz in Eisenhüttenstadt, 105,9 MHz in Frankfurt/Oder und 90,4 MHz in Guben. Neben Radio Paradiso haben sich auch big FM und Radio Arabica beworben.

Nur um die Frequenzen 90,4 und 95,5 MHz bemüht sich die Oderwelle aus Frankfurt/Oder. Auf die Nutzung der Frequenz105,9 MHz bewirbt sich pure fm. Wann die Landesmedienanstalt eine Auswahlentscheidung trifft, ist derzeit noch nicht bekannt.