Radio Flensburg will richtig durchstarten (Foto: Radio Flensburg)
Radio Flensburg will richtig durchstarten (Foto: Radio Flensburg)

Radio Flensburg will auf DAB+ starten

Radio Flensburg hat von 1993 bis 1996 als Fensterprogramm eines dänischen Lokalradios über drei UKW-Frequenzen und im Kabelnetz für Flensburg und Umgebung gesendet. Danach wurde das Projekt zunächst auf Eis gelegt. Seit 2007 sendet Radio Flensburg mit reduziertem Programmangebot via Internet. Derzeit wird hierzu ein Stream bei Laut.fm genutzt.

Im August wurden die Weichen für den Start des DAB+-Regelbetriebs für private Programmveranstalter in Schleswig-Holstein gestellt. Das haben auch die Betreiber von Radio Flensburg mitbekommen. So heißt es auf der Webseite des Senders: „Es hat sich mittlerweile eine neue Möglichkeit ergeben, Radio Flensburg auf die Antenne zu bringen. Diese Chance nutzen wir jetzt!

Offenbar bemüht sich der Sender somit um einen Sendeplatz im terrestrischen Digitalradio. Dafür käme in erster Linie ein Kanal im regionalen Multiplex für Sylt und Flensburg in Frage, der im Kanal 11D senden wird. Vorgesehen ist gleich zum Start ein 5-kW-Sender in Flensburg, sodass das Zielgebiet des Lokalradios bestens versorgt sein dürfte. Dazu kommt ein 1-kW-Sender in Westerland auf Sylt.

Bemühungen um UKW-Frequenz erfolglos

In der Vergangenheit bemühte sich Radio Flensburg um eine Lizenz als Lokalradio auf UKW. Zwar gibt es seit 2015 lokalen Rundfunk im nördlichsten deutschen Bundesland. Allerdings wurden nur für Lübeck und Sylt Lizenzen zum Betrieb kommerzieller Sender vergeben. Für Neumünster und Flensburg gab es nur Lizenzen für nichtkommerziellen Rundfunk.

Da wir jedoch ein professionelles Lokalradio realisieren – und damit auch Arbeitsplätze schaffen wollten – war ein nichtkommerzielles Radio keine Option„, heißt es auf der Webseite von Radio Flensburg. Nun könnte das Projekt auf DAB+ durchstarten – 30 Jahre nach den ersten Gehversuchen mit Umweg über einen Kooperationspartner in Dänemark.

Einfach wird es Radio Flensburg nicht haben, selbst wenn es zum Sendestart auf DAB+ kommt. Zunächst wird der Veranstalter keine Hörerzahlen nachweisen können. Das erschwert die Vermarktung von Werbezeiten. Mit Antenne Holstein alias Radio livelive musste bereits ein lokales DAB+-Projekt im Norden wieder aufgeben.