Der NDR-Sender Kronshagen wird auch für DAB+ genutzt (Foto: RadioBlog.eu)
Der NDR-Sender Kronshagen wird auch für DAB+ genutzt (Foto: RadioBlog.eu)

Schleswig-Holstein stellt Weichen für Privatradio auf DAB+

Schleswig-Holstein überführt sein aktuell laufendes Pilotprojekt für privaten Rundfunk auf DAB+ in den Regelbetrieb. Bislang sendet R.SH in den Multiplexen des Norddeutschen Rundfunks. Dazu gibt es lokale Ensembles in Kiel, Lübeck und auf Sylt. Für den offiziellen Sendestart sind nun vier regionale Multiplexe geplant:

  • Sylt/Flensburg
  • Kiel/Mittelholstein
  • Lübeck/Ostholstein
  • Heide/Westküste

Zusammengenommen sollen die vier Sendernetze eine annähernd landesweite Netzabdeckung bieten. Zunächst sind je zwei Senderstandorte in allen Regionalgebieten geplant. Im Endausbau sollen rund 90 Prozent der Bevölkerung versorgt werden.

Start im kommenden Frühjahr

Die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein hat die Sendelizenz für den Plattformbetrieb an Media Broadcast vergeben. Zuvor fanden Einigungsgespräche mit den Mitbewerbern Uplink Network und Divicon Media statt. Ähnlich wie beim privaten Landesmux in Nordrhein-Westfalen werden Uplink Network und Divicon Media am Sendernetzbetrieb beteiligt.

Die Plattform soll im ersten Quartal 2023 starten. Damit fügt sich der Regelbetrieb nahtlos an das Pilotprojekt an. Abzuwarten bleibt, welche Programmveranstalter Interesse an einer Verbreitung im nördlichsten deutschen Bundesland haben. Vor allem in den lokalen Multiplexen auf Sylt und in Kiel ist die Programmauswahl derzeit sehr „übersichtlich“.

Hamburger Programme in Lübeck

Lübeck profitiert von der Nähe zu Hamburg. So senden Radio Hamburg, Hamburg Zwei, Energy Hamburg und Rock Antenne Hamburg auch im Lübecker Multiplex im Kanal 9D. Die Idee ist, Pendler zu versorgen, die täglich zwischen den beiden Hansestädten hin- und herfahren.

Natürlich könnte es über die aktuell am Pilotprojekt beteiligten Veranstalter hinaus auch weitere Interessenten geben. Ein Beispiel wäre die Oldie Antenne, die anstelle einer Verbreitung in einem der bundesweiten DAB+-Multiplexe darauf setzt, in möglichst vielen regionalen Sendernetzen vertreten zu sein.