Sechs Regionen für weitere DAB+-Bedeckung in NRW (Quelle: Landesanstalt für Medien NRW)
Sechs Regionen für weitere DAB+-Bedeckung in NRW (Quelle: Landesanstalt für Medien NRW)

NRW soll regionale DAB+-Multiplexe bekommen

In Nordrhein-Westfalen könnte die Programmauswahl im terrestrischen Digitalradio noch größer werden. Die Landesanstalt für Medien NRW bereitet die Ausschreibung eines zusätzlichen landesweiten, regionalisierten DAB+-Multiplexes (DAB+-Regio) vor. Ein erstes landesweites, nicht regionalisiertes Sendernetz für private Programmveranstalter wurde bereits im Herbst 2021 gestartet.

Die Landesmedienanstalt hat alle Hörfunkveranstalter, die Interesse an einer Verbreitung eines oder mehrerer Radioprogramme über DAB+ in Nordrhein-Westfalen haben, aufgerufen, am Call for Interest teilzunehmen. Das bevölkerungsreichste deutsche Bundesland wird in sechs Regionen aufgeteilt, sodass auch die bislang terrestrisch nur auf UKW verbreiteten Lokalradios eine Chance haben, auf DAB+ zu starten, ohne gleich landesweit verbreitet werden zu müssen.

Bis zum 30. März 2023 sollen potenzielle Programmveranstalter gegenüber der Landesanstalt für Medien NRW schriftlich mitteilen, ob und in welcher Form sie sich als Veranstalter an einer Nutzung von regionalen Übertragungskapazitäten beteiligen wollen. Auf den Ergebnissen dieses „Call of Interest“ aufbauend will die Landesmedienanstalt im zeitlichen Nachgang über die Durchführung eines Ausschreibungsverfahrens entscheiden.

Medienanstalt NRW will möglichst hohe Angebotsvielfalt

Ziel der Medienanstalt NRW ist es, eine möglichst hohe Angebotsvielfalt zu erreichen und zur Stärkung der lokalen Vielfalt auch den Lokalfunk in NRW in der jeweiligen Region zu berücksichtigen. Außerdem werde eine flächendeckende Versorgung angestrebt.

Unterdessen wurden einem SatelliFax-Bericht zufolge erste Testsendungen des vom Westdeutschen Rundfunks geplanten, zusätzlichen DAB+-Multiplexes beobachtet. Im Kanal 9A waren kurz die WDR-2-Regionalversionen aus Dortmund, Köln, Rhein-Ruhr und Wuppertal sowie die WDR 4-Versionen Köln und Rhein-Ruhr (alle mit einer Datenrate von 112 kBit/s) zu hören.

Darüber hinaus wurde der Verkehrskanal VeRa mit 32 kBit/s beobachtet, der aus Kapazitätsgründen aus dem regulären DAB+-Programmangebot des Westdeutschen Rundfunks verschwunden ist. Der Bericht bezieht sich auf Forenposts, die als Quelle wiederum Logs der Software DAB Player nennen. Es sei aber unklar, ob es sich nur um interne Tests beim WDR oder tatsächlich bereits um Tests über Sendeanlagen gehandelt hat.