Ostbelgien soll einen eigenen DAB+-Multiplex bekommen. Testsendungen gab es bereits im Winter. Bisherige Branchenberichte, nach denen der Regelbetrieb längst hätte starten sollen, haben sich nicht bestätigt. Nun gibt es Hinweise darauf, dass das neue Sendernetz vorerst überhaupt nicht starten kann.
Wie das Onlinemagazin SatelliFax unter Berufung auf gut informierte Kreise berichtet, verzögert sich der Sendestart aus mehreren Gründen. So fehle eine Rechtsgrundlage für das neue Sendernetz. Darüber hinaus gebe es ein Kompetenz-Gerangel zwischen der für den öffentlich-rechtlichen Belgischen Rundfunk zuständigen Regierung und dem Medienrat, der für private Programmanbieter verantwortlich ist.
Werden Kapazitäten für Privatradios ausgeschrieben?
Während der Testsendungen waren nur die beiden Programme des Belgischen Rundfunks aufgeschaltet. Inwieweit private Veranstalter den geplanten Multiplex mitnutzen sollen und wollen, ist nicht bekannt. Sollten Kapazitäten für Privatradios vorgesehen sein, müssten diese ausgeschrieben werden.
Eine Lösung bezüglich der offenen Kompetenz-Fragen zeichnet sich derzeit offenbar nicht ab. Daher kann die Realisierung des DAB+-Multiplexes für Ostbelgien noch dauern. Auch weitere technische Investitionen, etwa für den geplanten zweiten Senderstandort in Amel, liegen den Angaben zufolge auf Eis.
Testbetrieb nur aus Raeren-Petergensfeld
Für die Testsendungen wurde nur der Sender Raeren-Petergensfeld realisiert. Im Kanal 8A soll mit einer Strahlungsleistung von 2 kW gesendet worden sein. Vorgesehen war früheren Berichten zufolge eine Erhöhung auf 3 kW ERP.
Während die ostbelgischen Privatsender aktuell nicht über DAB+ zu empfangen sind, werden die öffentlich-rechtlichen Programme BRF 1 und 2 über folgende Multiplexe verbreitet:
- LIEGE 2 – Kanal 6B
- NAM-LUX 2 – Kanal 6C
- BLX-BW 2 – Kanal 6D