Sendeturm auf dem Pfänder (Foto: SmartPhoneFan.de)
Der zweite "Bundesmux" sendet bald auch vom Pfänder (Foto: RadioBlog.eu)

18 weitere Sendeanlagen für zweiten DAB+-„Bundesmux“

Das Sendernetz des zweiten DAB+-„Bundesmuxes“ wird bis Ende 2024 um 18 weitere Standorte ergänzt. Je neun weitere Sender sollen im zweiten Halbjahr 2023 und im zweiten Halbjahr 2024 in Betrieb genommen werden. Zuhause sollen dann 71 Prozent der Bevölkerung die 16 Programme empfangen können, die im Multiplex verbreitet werden. Mobil soll die Flächenversorgung auf 82 Prozent steigen.

Neue Sender im zweiten Halbjahr 2023

Noch in diesem Jahr will Antenne Deutschland folgende Sender in Betrieb nehmen:

  • Pfänder/Bregenz zur Versorgung der Bodensee-Region, im Allgäu und entlang der A96
  • Blauen/Badenweiler zur Versorgung des Markgräflerlands und entlang der A5
  • Raichberg/Alb zur Versorgung der Region Albstadt und Hechingen
  • Pfaffenhofen/Ilm zur Versorgung im Kreis Pfaffenhofen und entlang der A9
  • Oberammergau zur Versorgung im Kreis Garmisch-Partenkirchen
  • Wendelstein/Oberbayern zur Versorgung im östlichen Voralpenland
  • Wesel zur Versorgung im Kreis Wesel und entlang der A3
  • Heide/Holstein zur Versorgung im Kreis Dithmarschen und entlang der A23
  • Löbau zur Versorgung im Kreis Görlitz und entlang der A4

Geplante Standorte im zweiten Halbjahr 2024

Erst in der zweiten Jahreshälfte 2024 sind folgende Standorte geplant:

  • Landshut zur Versorgung im Kreis Landshut und entlang der A92
  • Passau zur Versorgung im Kreis Passau und entlang der A3
  • Kreuzberg/Rhön zur Versorgung im Kreis Rhön-Grabfeld und entlang der A9
  • Hardberg/Odenwald zur Versorgung im Kreis Bergstraße und entlang der A5 und A6
  • Lüneburg zur Versorgung im Kreis Lüneburg und entlang der A7 und A39
  • Visselhövede zur Versorgung im Kreis Rotenburg und entlang der A7 und A27
  • Herscheid zur Versorgung im Märkischen Kreis und entlang der A45
  • Kulpenberg/Bad Frankenhausen zur Versorgung im Kyffhäuserkreis und entlang der A38 und A71
  • Wittenberg zur Versorgung im Kreis Wittenberg und entlang der A9

Nicht alle Planungen wirklich sinnvoll

Grundsätzlich ist der Ausbau der zweiten nationalen DAB+-Plattform in Deutschland zu begrüßen. Einige Planungen werfen allerdings Fragen auf. So ist es nicht nachvollziehbar, warum Antenne Deutschland einen Sender für den Standort Hardberg/Odenwald plant. Die Region ist über die Sender Heidelberg (Königstuhl) und Großer Feldberg/Taunus bereits gut versorgt. Besser wäre es gewesen, einen Sender am Pfaffenberg bei Aschaffenburg einzuplanen, um die Versorgungslücke entlang der A3 zwischen Frankfurt am Main und Würzburg zu schließen.

Der Sender Kreuzberg/Rhön ist sinnvoll, um die Lücke an der A7 zu schließen. Allerdings macht dieser Sender den Standort Fulda überflüssig. Stattdessen wäre ein weiterer Sender am Rimberg sinnvoll, denn auch im Bereich dieses Standorts gibt es noch Versorgungslücken an der A7.

Passau wird sich sicher über den geplanten Sender freuen. Dieser wäre für die Flächenversorgung aber besser am Brotjacklriegel aufgehoben. Nach aktuellem Planungsstand bleiben große Teile Ostbayerns weiterhin unversorgt.

Weiterer Ausbau geplant?

Noch keine Informationen gibt es dazu, ob nach den jetzt geplanten Standorten ein weiterer Netzausbau denkbar ist. Ende 2024 soll der zweite „Bundesmux“ über insgesamt 93 Sender verbreitet werden. Das ist durchaus beachtlich, wenn man bedenkt, dass – anders als beim ersten bundesweiten DAB+-Multiplex – keine öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten beteiligt sind. Gleichwohl wird es weiterhin enttäuschte Interessenten geben, für deren Regionen vorerst kein Ausbau geplant ist.