MDR informiert über verminderte Strahlungsleistung (Quelle: mdr.de, Screenshot: RadioBlog.eu)
MDR informiert über verminderte Strahlungsleistung (Quelle: mdr.de, Screenshot: RadioBlog.eu)

Inselsberg: UKW-Sender nie mehr mit voller Leistung?

Im Sommer wurden am Senderstandort Inselsberg im Thüringer Wald Sanierungsarbeiten durchgeführt. Aus diesem Grund mussten Deutschlandfunk Kultur auf 97,2 MHz, MDR Kultur auf 87,9 MHz, MDR Jump auf 90,2 MHz, MDR Thüringen auf 92,5 MHz und Antenne Thüringen auf 102,2 MHz über mehrere Monate über eine Behelfsantenne mit verminderter Leistung senden.

Anfang Oktober wurden die Arbeiten abgeschlossen. Seitdem wird wieder mit voller Leistung gesendet. Doch ist das wirklich die volle, von früher gewohnte Strahlungsleistung? Hier im Spessart würde ich sagen, der Empfang der MDR-Programme und von Antenne Thüringen ist wieder wie gewohnt. Einige weiter vom Inselsberg entfernt wohnende Hobbyfreunde berichten jedoch, der Empfang habe sich verschlechtert.

MDR-Webseite bestätigt Änderungen

Wer nun die Webseite des Mitteldeutschen Rundfunks aufruft, findet des Rätsels Lösung. Auf 90,2 und 92,5 MHz wird vom Inselsberg nur noch mit 80 kW gesendet. Früher waren es 100 kW. Den Angaben auf ukwtv.de zufolge gilt die gleiche Änderung auch für die Frequenzen 97,2 MHz von Deutschlandfunk Kultur und 102,2 MHz von Antenne Thüringen.

Für MDR Kultur auf 87,9 MHz nennt der Mitteldeutsche Rundfunk eine Strahlungsleistung von nur noch 49 kW. Vor dem Umbau waren es 60 kW. LandesWelle Thüringen sendet über eine eigene Antenne, da deren Frequenz 104,2 MHz Richtung Westen nur mit stark verminderter Leistung arbeiten kann. Laut ukwtv.de wird hier weiterhin mit 100 kW gesendet.

Vermutlich nur wenige Hörer betroffen

Warum der Mitteldeutsche Rundfunk, das Deutschlandradio und Antenne Thüringen jetzt mit kleinerer Leistung als früher senden, ist nicht bekannt. Effektiv dürften aber nur sehr wenige Hörer betroffen sein. Im Kernsendegebiet macht sich die um vielleicht 1 dB reduzierte Feldstärke kaum bemerkbar. Hörer in größerer Entfernung werden anstelle eines sowieso nur in verminderter Qualität verfügbaren UKW-Signals vielleicht auf DAB+, DVB-S oder Streaming ausweichen.

Ich kann mich daran erinnern, dass der Hessische Rundfunk in den 80er Jahren am Standort Großer Feldberg/Taunus den umgekehrten Weg gegangen ist. Seinerzeit wurde die Strahlungsleistung der UKW-Sender von 80 kW auf 100 kW erhöht. Auch davon bemerkte man im Kernsendegebiet nichts.