Netgear Nighthawk M6 im Test (Foto: RadioBlog.eu)
Netgear Nighthawk M6 im Test (Foto: RadioBlog.eu)

Netgear Nighthawk M6: Streaming über mobiles WLAN

Anfang des Jahres hatte ich bereits die Möglichkeit, den Netgear Nighthawk M6 Pro zu testen. Jetzt hat der Hersteller mit dem Nighthawk M6 (ohne Pro) einen kleineren und etwas günstigeren Bruder vorgestellt. Der Preisvorteil beträgt etwa 150 Euro. Mit 849,99 Euro ist der Netgear Nighthawk M6 aber immer noch sehr teuer.

Lohnt sich der Kauf eines so teuren mobilen Hotspots. wo doch jedes neuere Smartphone ebenfalls als WLAN-Aggregator genutzt werden kann? Ob es nun dieses extrateure Gerät sein muss, sei dahingestellt. Auf einen Router, der das LTE- oder 5G-Signal in einen WLAN-Hotspot verwandelt, würde ich auf Reisen aber nicht verzichten wollen.

Zubehör im Lieferumfang (Foto: RadioBlog.eu)
Zubehör im Lieferumfang (Foto: RadioBlog.eu)

So rettete mir ein mobiler Hotspot in Zingst die Internet-Versorgung

Als ich im Sommer 2020 in Zingst im Urlaub war, lag mein Hotel etwas außerhalb. Die Mobilfunkversorgung war eine Katastrophe. Mobiles Internet funktionierte nur im o2-Netz, und auch das nur am Fenster oder – noch besser – außen auf der Fensterbank.

Ich hatte damals den Netgear Nighthawk M1 oder M2 (ich weiß nicht mehr, welches Modell es war) in eine Plastiktüte gepackt und außen auf die Fensterbank gelegt. So konnte ich mein MacBook, mein iPad und meine Smartphones mit Internet versorgen. Das funktionierte so gut, dass selbst Videostreaming möglich war.

Das Handy hätte ich zwischendurch immer wieder für WhatsApp, Telegram, Facebook etc. benötigt. Ich hätte es kaum über Stunden auf der Fensterbank lassen können – ganz abgesehen davon, dass vom Smartphone erzeugte WLAN-Hotspots nicht die gleiche Reichweite haben wie ein Gerät, das eigens für diesen Zweck gebaut wurde.

Mobiler Hotspot solide verarbeitet (Foto: RadioBlog.eu)
Mobiler Hotspot solide verarbeitet (Foto: RadioBlog.eu)

Dualband-WLAN und fit für 5G

Der Netgear Nighthawk M6 funktioniert auf 2,4 und 5 GHz – wahlweise einzeln und im Dualband-Betrieb. Er unterstützt die UMTS-, LTE- und 5G-Netze. GPRS und EDGE sind – wie auch bei früheren mobilen Hotspots von Netgear – nicht nutzbar. Das ist gut so, denn einen auf maximal rund 200 kBit/s beschränkten Internet-Zugang kann man kaum sinnvoll auf mehrere Smartphones, Tablets etc. verteilen.

Was mich beim Netgear Nighthawk M6 beeindruckt hat, sind die extrem kurzen Pingzeiten. Das war deutlich besser als mit dem Smartphone im gleichen Netz. Dadurch starteten Streams – beispielsweise auf dem iPad – schneller. Da kam fast schon Festnetz-VDSL-Feeling auf.

Spitzen-Datengeschwindigkeiten habe ich nicht erreicht, weil ich den Hotspot bislang nur in heimischen Gefilden betrieben habe. Hier im Spessart gibt es aber kein 5G auf 3,6 GHz. Somit steht auch kein mobiler Internet-Zugang mit Gigabit-Geschwindigkeit zur Verfügung.

Speedtest im Telekom-Netz im Spessart (Screenshot: RadioBlog.eu)
Speedtest im Telekom-Netz im Spessart (Screenshot: RadioBlog.eu)

WLAN-Reichweite akzeptabel

Die WLAN-Reichweite ist etwas kleiner als mit dem 150 Euro teureren Pro-Modell. Fürs Hotelzimmer oder ähnliches reicht es aber, für kleine Wohnungen ebenfalls. Erfreulich war im Test auch die Zuverlässigkeit, die gerade beim Streaming wichtig ist, um beispielsweise längere Sportübertragungen unterbrechungsfrei verfolgen zu können.

Schade finde ich die fehlende Möglichkeit, eSIM-Profile einzusetzen. Man stelle sich diese Funktion vor. Ein einziger mobiler Hotspot würde ausreichen, um stets auf alle deutschen Netze zugreifen zu können, ohne mehrere MiFis zu betreiben oder Nano-SIM-Karten umzustecken, was immer etwas fummelig ist.

Konfigurationsmenü für mobilen Internet-Zugang (Foto: RadioBlog.eu)
Konfigurationsmenü für mobilen Internet-Zugang (Foto: RadioBlog.eu)

Netgear Nighthawk M2 wird abgelöst

Bei mir ersetzt der Netgear Nighthawk M6 nun den M2, den ich bislang für das Telefónica-Netz im Einsatz hatte. Einerseits war der M2 noch nicht 5G-fähig. Zum anderen verfügte er – anders als die neueren Netgear-MiFis – nicht über einen physischen Ein/Aus-Schalter.

Nicht selten war der Akku meines Netgear Nighthawk M2 leer, wenn ich das Gerät eigentlich benötigt hätte. Das Teil schaltete sich „gerne“ wie von „Geisterhand“ ein. Das kann beim M5, M6 und M6 Pro nicht passieren. Bei diesen Modellen muss man schon bewusst den Power-Button drücken, um den mobilen Hotspot einzuschalten.

Nun habe ich für alle drei deutschen Netze einen 5G-fähigen Mobile Hotspot zur Verfügung. Den M2 behalte ich als Backup-Gerät für den Fall eines Defekts. Zudem könnte man diesen Router bei Bedarf auch mit einer SIM-Karte aus dem Ausland bestücken.

Auf teltarif.de gibt es einen noch etwas ausführlicheren Testbericht zum Netgear Nighthawk M6.