Mitte Mai sind Pläne für den Ausbau des ersten bundesweiten DAB+-Sendernetzes durchgesickert. Seinerzeit gingen die geplanten Sender aus Koordinierungsdaten der Bundesnetzagentur hervor. Jetzt hat das Deutschlandradio die Pläne offiziell bestätigt.
Schon in dieser Woche wird demnach der Sender Zwickau in Betrieb genommen, der ursprünglich schon für das vergangene Jahr geplant war. Im weiteren Verlauf des Jahres folgen Sender in Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz), auf der Hornisgrinde und in Mainhardt (Baden-Württemberg) sowie in Merchingen (Saarland).
Mit dem Ausbau verbessern sich die Empfangsbedingungen für Hörer gerade in dünner besiedelten Regionen deutlich. Ende 2023 wird das bundesweite Sendernetz im Kanal 5C insgesamt 165 Standorte umfassen, womit die Zahl der Einwohner, welche die 13 Programme mit einer Zimmerantenne zuhause empfangen können, auf etwa 75,4 Mio. anwächst. Das entspricht fast 91 Prozent der Bevölkerung.
Die Flächenversorgung für mobilen Empfang wird Ende 2023 auf mehr als 97 Prozent ansteigen, die Versorgung der Autobahnen liegt bereits bei über 99 Prozent und entspricht damit nahezu einer Vollversorgung. Ob und in welchem Umfang 2024 ein weiterer Netzausbau vorgesehen ist, ist noch nicht bekannt.
Abschaltung weiterer UKW-Sender
Im Gegenzug zum DAB+-Netzausbau schaltet das Deutschlandradio zum 30. Juni insgesamt zehn weitere UKW-Sender kleiner Leistung ab. Das betrifft die Verbreitung des Deutschlandfunks in Thüringen über die Sender in Gotha (94,0 MHz), Ilmenau (99,9 MHz) und Nordhausen (96,4 MHz). Deutschlandfunk Kultur bleibt in diesen Regionen über UKW verfügbar.
Die UKW-Ausstrahlung von Deutschlandfunk Kultur wird in Cham (Bayern, 101,4 MHz), Aßlar/Wetzlar (Hessen, 97,3 MHz) und Fritzlar (Hessen, 96,0 MHz) sowie an den sächsischen Standorten Bad Düben (99,4 MHz), Eilenburg (92,0 MHz), Bärenstein (104,3 MHz) und Torgau (101,1 MHz) eingestellt. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den weiteren UKW-Empfang des Deutschlandfunks in diesen Regionen.
Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue: „Der Radioempfang der Zukunft ist digital. UKW-Reichweiten sinken, im Gegenzug steigen die Nutzungszahlen bei DAB+ weiter an. Die Verbreitung über DAB+ ist deutlich kostengünstiger, energiesparender und bietet Hörerinnen und Hörern zahlreiche Zusatzfunktionen. Das Deutschlandradio-Engagement für den weiteren Netzausbau steht für den Anspruch, auch in der Fläche unser Informations- und Kulturangebot für viele Menschen frei und ohne Streaming-Zusatzkosten zugänglich zu machen. Das ist aufgrund der begrenzten Kapazitäten über UKW nicht möglich.„