Funkloch Münster (Quelle: Empfangsprognose.de)
Funkloch Münster (Quelle: Empfangsprognose.de)

Brillux bekommt „eigenen“ Sender für zweiten DAB+-„Bundesmux“

Seit Mai betreibt die im westfälischen Münster ansässige Firma Brillux ein eigenes Hörfunkprogramm. Dieses wird im zweiten überregionalen DAB+-Multiplex Deutschlands sowie im Internet verbreitet. Das Problem: Speziell in Münster ist das von Antenne Deutschland betriebene Sendernetz noch gar nicht zu empfangen, wie auch ein Blick auf die Reichweitenkarte zeigt, die im Onlineportal Empfangsprognose.de abrufbar ist.

Südlich von Münster sind Programme wie Brillux Radio, 80s80s und Sportradio Deutschland vom Standort Dortmund  zu empfangen, östlich der Stadt ist der Empfang vom Sender Bielefeld möglich. Weiter nördlich übernimmt der Sender Osnabrück die Versorgung. Münster selbst ist aber ein Funkloch. Das gilt für viele Standorte in der Stadt selbst für den mobilen Empfang.

Nun wurde der Standort Münster (Fernmeldeturm) für den Kanal 9B mit einer Strahlungsleistung von bis zu 5 kW nachkoordiniert. Auf diesem Kanal sendet der Antenne-Deutschland-Multiplex südlich von Münster. Weiter nördlich und östlich ist der Empfang im Kanal 5D möglich. Nutzbar wäre der Kanal 9B in Münster nur für den zweiten „Bundesmux“. Würde man den Kanal für ein anderes Programmpaket nutzen, würden sich unweigerlich gegenseitige Interferenzen ergeben.

Nach wie vor keine Informationen zum Sendernetz-Ausbau

Ob und wann Antenne Deutschland den Standort Münster für seinen DAB+-Multiplex nutzen wird, ist nicht bekannt. Offiziell hat sich der Plattformbetreiber bislang nicht zu einem möglichen Ausbau des Sendernetzes geäußert. Knapp zwei Jahre nach dem Start der Plattform wäre es aber durchaus angebracht, über einen Netzausbau nachzudenken.

Für Brillux Radio wäre es definitiv wünschenswert, am Firmenstandort das eigene Radioprogramm hören zu können. Mit knapp 315.000 Einwohnern ist Münster zudem eine recht große Stadt, in der sich der Ausbau auch unabhängig von Brillux lohnen könnte.

Aber auch entlang der Autobahnen gibt es noch zahlreiche Lücken im Antenne-Deutschland-Sendernetz zu schließen. Beispiele sind die A7 zwischen Hamburg und Hannover, wo der Sender Visselhövede fehlt, oder die A3 zwischen Frankfurt am Main und Spessart, wo der Standort Pfaffenberg ein großes Funkloch schließen würde.