Nach dem Nationalrat hat sich auch die zuständige Kommission des Ständerats in der Schweiz dafür ausgesprochen, den UKW-Rundfunk nicht zum Jahresende 2026 auslaufen zu lassen. Das berichtet der öffentlich-rechtliche Rundfunk in der Deutschschweiz, SRF. Das Ergebnis fiel mit fünf zu vier Stimmen sehr knapp aus. Der Ständerat will im Dezember eine Entscheidung darüber fällen, wie es mit der terrestrischen Radioverbreitung in der Schweiz weitergeht.
Dem Bericht zufolge zeigte sich die Ständerats-Kommission vor allem über die Hörerverluste des öffentlich-rechtlichen Rundfunks besorgt, der bereits seit Anfang 2025 auf die Verbreitung seiner Programme auf UKW verzichtet. Dabei stelle sich die Frage, ob die Hörer verstärkt auf Sender ausweichen, die aus dem Ausland auf UKW in die Schweiz einstrahlen.
Kritik an Kosten für die Doppelversorgung
Die Kommissions-Mitglieder, die die Verlängerung für den analogen Rundfunk ablehnen, argumentieren, die Radiobranche habe den UKW-Ausstieg selbst beschlossen. Sie verwiesen auf die Kosten, die für die weitere Doppelversorgung auf DAB+ und UKW anfallen würden. Die SRG ist nach eigenen Angaben zwar weiterhin der Ansicht, die UKW-Abschaltung sei richtig gewesen. Dennoch prüfe man „alle Optionen“ für den Fall, dass die Privatsender in der Schweiz über das Jahresende 2026 hinaus auf UKW senden können.
Kommerzielle Programmveranstalter, die bislang hinter der UKW-Abschaltung standen, sehen die Einbrüche bei den Hörerzahlen der SRG-Kanäle mit Sorge. Die Privaten, die von der Werbung leben, sind auf möglichst viele Hörer angewiesen. Sie können sich demnach keine Reichweiteneinbrüche erlauben, wie sie der öffentlich-rechtliche Rundfunk derzeit erlebt.
