Rund 2,3 Millionen Niederländer können den für ihre Region gedachten lokalen Radiosender immer noch nicht über DAB+ empfangen. Das berichtet das Onlinemagazin Broadcastmagazine.nl. Unter anderem FunX erfülle die Abdeckungsanforderungen nicht. So sei der lokale Sender für Amsterdam im digitalen Äther nicht zu finden. Die Rijksinspectie Digitale Infrastructuur (RDI) habe niemandem eine Fristverlängerung gewährt, so die Aufsichtsbehörde BM.
Seit Montag müssen alle lokalen DAB+-Lizenznehmer auf dem Kanal zu hören sein, auf dem sie bereits im vergangenen Jahr – nach Erteilung ihrer Sendelizenz – starten durften. Die RDI bestätigte dem Bericht zufoilge, dass dennoch sechs Stationen in insgesamt 30 Kommunen noch nicht senden, in Amsterdam, Barendrecht, Dordrecht, Helmond, Ommen und Goeree-Overflakkee. Anders als bei UKW müssen Lizenznehmer für DAB+ in einem Multiplex mit anderen Veranstaltern senden. Kommt es zu keiner entsprechenden Einigung, kann der Sendebetrieb nicht aufgenommen werden.
Die RDI gibt dem Bericht zufolge an, nicht zu wissen, warum mehr als jedes zehnte lokale DAB+-Netz noch immer nicht auf Sendung ist. Die Behörde will die betroffenen Sender um eine Erklärung bitten. Je nach den angegebenen Gründen kann die Aufsichtsbehörde dann eingreifen.
Lokale Omroep Ameland auf Frequenzen von Radio Simone
Nur auf den friesischen Watteninseln ist es lokal digital legal still, weil dort zunächst niemand senden wollte. Inzwischen gibt es einen Interessenten, der jedoch noch die Prüfung durch die Rundfunkkommission durchlaufen muss. Der Lokale Omroep Ameland (LOA) nutzt inzwischen die Frequenzen des größeren Radiosenders Radio Simone, sodass der LOA auf dieser Insel auf FM und sogar in ganz Friesland auf DAB+ zu empfangen ist.
Auch die relativ bekannten Radiomarken SunriseFM und Arrow Bluesbox tauschten den lokalen gegen den (über-)regionalen Bereich. Sunrise schloss diesen Prozess am vergangenen Wochenende ab; Arrow ist mit Genehmigung der RDI noch immer mit der Übertragung der lokalen Lizenzen beschäftigt.