Abschaltungen auf UKW und DAB+ in der Schweiz (Quelle: Hans auf Pixabay)
Neue Mediapulse-Zahlen (Quelle: Hans auf Pixabay)

Schweiz: SRG-Programme verlieren Hörer – Privatradios legen zu

Im ersten Halbjahr 2025 erreichten die linearen Angebote der schweizerischen und ausländischen Radiosender knapp sieben Millionen Hörer pro Woche und 5,2 Millionen Hörer pro Tag. Damit bleibt die Reichweite der Gattung Radio auf einem hohen Niveau und zeigt sich ungeachtet der Abschaltung der UKW-Verbreitung für Radiosender der SRG weitestgehend robust. Dies belegen die im Auftrag der Stiftung Mediapulse erhobenen Daten zur Radionutzung für das erste Semester 2025.

Die absoluten Hörerzahlen entsprechen – bezogen auf die Grundgesamtheit aller Personen ab 15 Jahren – einer relativen Wochenreichweite von 93 Prozent und einer Tagesreichweite von 70 Prozent. Personen, die das Radio nutzen, investieren dafür an einem Durchschnittstag 108 Minuten. Umgerechnet auf die Gesamtbevölkerung entspricht dies einer Hördauer von 75 Minuten pro Person und Tag.

Radio-Reichweite sinkt leicht

Im Vergleich zum ersten Semester 2024 sinkt die Wochenreichweite der Gattung um zwei Prozentpunkte und die Tagesreichweite ebenfalls um zwei Prozentpunkte. Im gleichen Zeitraum geht die tägliche Nutzungsdauer pro Hörer um drei Minuten und die Nutzungsdauer pro Person um vier Minuten zurück. Diese Differenzen im Jahresvergleich entsprechen dem langfristigen Trend eines leichten Rückgangs der Reichweiten und der für die Radionutzung aufgewendeten Zeit. Dieser Trend, so legen es die aktuellen Nutzungszahlen nahe, wird durch die Abschaltung der UKW-Verbreitung von SRG-Sendern Ende 2024MediaaaaMedia weder beschleunigt noch gebremst.

Dieses generelle Fazit gilt für die gesamte Schweiz, muss allerdings mit Blick auf die Svizzera italiana, wo die SRG traditionell den größten Marktanteil aufweist, etwas relativiert werden. Mit einer Tagesreichweite von 76 Prozent hat das Radio in dieser Sprachregion zwar nach wie vor die größte relative Nutzerschaft, gleichzeitig fällt aber dort der Rückgang der Nutzungsdauer im aktuellen Semester deutlich größer aus als in der übrigen Schweiz. Im Vorjahresvergleich reduziert sich die Nutzungsdauer pro Hörer von 111 Minuten auf 103 Minuten und die Nutzungsdauer pro Person von 87 auf 78 Minuten. Im Gegensatz dazu sinkt die Hördauer pro Hörer in der Deutschschweiz, wo Radioprogramme am intensivsten konsumiert werden, um lediglich zwei Minuten auf nun 114 Minuten. Der entsprechende Rückgang in der Suisse romande beziffert sich auf vier Minuten und beträgt neu 91 Minuten.

Hörerverluste für die SRG

Der Marktanteil der SRG-Programme ist schweizweit im Vergleich zum Vorjahressemester um sechs Prozentpunkte gesunken. Im Gegenzug freuen sich die schweizerischen Privatradios über Hörerzuwuchs. Meistgehörter Privatsender bleibt Radio Pilatus, gefolgt von Radio 24 und Radio Zürisee.

Mediapulse Radioforschung erfasst die lineare Nutzung von Radioprogrammen über sämtliche analogen und digitalen Verbreitungsvektoren. Aus forschungsökonomischen Gründen unberücksichtigt bleibt dabei jene lineare Radionutzung, die über Kopfhörer erfolgt.