Sender Wendelstein (Foto: Stefan Lanzinger auf Pixabay)
Sender Wendelstein (Foto: Stefan Lanzinger auf Pixabay)

Funkanalyse Bayern: UKW und Digitalradio erstmals fast gleichauf

Die Radionutzung in Bayern erreicht 2025 einen Wendepunkt: Erstmals liegt die tägliche Nutzung digitaler Empfangswege fast gleichauf mit UKW. DAB+ ist dabei die treibende Kraft. 34 Prozent der Bevölkerung hören werktags Radio über DAB+, das entspricht 44 Prozent aller Radiohörer. Das sind Vorabergebnisse zu DAB+ aus der Funkanalyse Hörfunk Bayern 2025 (FAB), die morgen auf den Lokalrundfunktagen in Nürnberg präsentiert werden.

„Die aktuellen Zahlen bestätigen unsere Audiostrategie: Die Zukunft gehört DAB+“, betont der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), Dr. Thorsten Schmiege. „Wir setzen seit vielen Jahren konsequent auf digitale Verbreitungswege, um die lokale Programmvielfalt für alle in Bayern zu sichern. An DAB+ wird künftig auch in der Vermarktung kein Weg vorbeiführen.“

FAB: „UKW verliert spürbar an Bedeutung“

Erstmals hört weniger als die Hälfte der bayerischen Bevölkerung werktags Radio über den analogen UKW-Standard. Unter den täglichen Radiohörern nutzen 39 Prozent ausschließlich UKW, 38 Prozent ausschließlich digitale Wege – ein nahezu ausgeglichenes Verhältnis. 23 Prozent der täglichen Radiohörer nutzen sowohl UKW als auch einen digitalen Empfangsweg.

Dynamisch entwickelt sich die Nutzung exklusiver DAB+ Programme: 1,7 Millionen Menschen in Bayern hören im Durchschnitt an einem Tag unter der Woche Radiosender, die nicht über UKW verfügbar sind. Lokalradios ohne UKW-Verbreitung erreichen täglich 284.000 Hörer – ein Plus von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

52 Prozent der Bevölkerung verfügen über mindestens ein DAB+ Radio

Erstmals verfügen außerdem mehr Menschen in Bayern über ein DAB-Radio im Auto (39 Prozent) als in der Wohnung (38 Prozent). Der Gerätebesitz steigt leicht auf 52 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren. „Es gibt aber offenbar noch viel ungenutztes Potenzial, denn ein knappes Viertel der Bevölkerung hat noch nie von DAB+ gehört.  Die Entwicklung kann durch gemeinsames Engagement und gezielte Aufklärungs- und Verbreitungsmaßnahmen also noch weiter vorangetrieben werden“, so die BLM.