DAB+ Netz wird ausgebaut (Quelle: dabplus.de, Screenshot: RadioBlog.eu)
DAB+ Netz wird ausgebaut (Quelle: dabplus.de, Screenshot: RadioBlog.eu)

Erster DAB+ „Bundesmux“ bekommt zwölf neue Senderstandorte

Das Deutschlandradio treibt die Digitalisierung der terrestrischen Hörfunkverbreitung weiter voran. Für das Jahr 2025 ist die Inbetriebnahme von insgesamt zwölf neuen Sendeanlagen beim Netzbetreiber Media Broadcast beauftragt worden. Einen Schwerpunkt bildet Schleswig-Holstein, wo in diesem Jahr der von Politik, öffentlich-rechtlichen und privaten Programmanbietern beschlossene Umstieg von UKW auf DAB+ begonnen hat.

Erste neue Sender bereits in Betrieb

Nachdem bereits im April der Sender Balderschwang (Bayern) und im Mai ein Repeater in Wiedenest/Bergneustadt (NRW) aufgeschaltet wurden, sollen nach aktuellem Planungsstand am 30. Juni und 1. Juli mit Bredstedt, Garding und Itzehoe gleich drei neue Sendestandorte in Schleswig-Holstein folgen. Im Sommer ist zudem die Aufschaltung eines neuen Senders in Niederschöna (Freiberg, Sachsen) geplant.

Für den Herbst sind Inbetriebnahmen neuer Sender in Neuruppin und Eberswalde (Brandenburg) Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern), auf dem Haardtkopf (Rheinland-Pfalz) und in Meschede (NRW) in der Vorbereitung. Zum Jahresende wurde zudem die Inbetriebnahme eines DAB+ Senders am Standort Schnee-Eifel (Rheinland-Pfalz) beauftragt. Gesendet wird jeweils im bundesweit einheitlichen Kanal 5C.

Diese Programme profitieren vom Ausbau

Im ersten bundesweiten DAB+ Multiplex strahlt das Deutschlandradio seine eigenen Programme Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova so wie den Sonderkanal Dokumente & Debatten aus. Darüber hinaus ist die Senderkette die digital-terrestrische Heimat der privaten Hörfunkstationen Absolut Relax, ERF Plus, Klassik Radio, Radio BOB!, Radio Energy, Radio Horeb, Radio Schlagerparadies, Schwarzwaldradio und sunshine live.

Mit dem weiteren Ausbau des bundesweiten Sendernetzes verbessern sich die Empfangsbedingungen vor allem in weniger dicht besiedelten Regionen deutlich. Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue: „Der Ausbau von DAB+ ist essenziell, um unser Informations- und Kulturangebot flächendeckend, kostengünstig und umweltfreundlich für alle zugänglich zu machen, auch im ländlichen Raum.“

Deutschlandradio schaltet weitere UKW-Sender ab

Mit der Inbetriebnahme der neuen DAB+ Sender geht die Abschaltung weiterer UKW-Sender einher, auf denen bislang die Programme des Deutschlandradios verbreitet wurden. Betroffen sind von den Abschaltungen nach Deutschlandradio-Angaben ausschließlich Regionen mit sehr guter DAB+ Versorgung. Deutschlandradio greift damit die Forderungen der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) auf und reduziert so den kostenintensiven Parallelbetrieb.

Die Abschaltung betrifft kleinere Sender mit geringer Reichweite und startet in Schleswig-Holstein. Zum 30. Juni wird die UKW-Verbreitung des Deutschlandfunks in Garding, Heide, Itzehoe und Westerland beendet. Die Verbreitung des Programmsignals von Deutschlandfunk Kultur endet am gleichen Datum in Garding, Güby, Heide, Henstedt-Ulzburg, Husum, Itzehoe, Lauenburg, Rendsburg, Süderlügüm, Westerland, Kiel und Neumünster. Am 30. September folgen Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur in Oberstdorf (Bayern) und Kaufbeuren, Bad Reichenhall und Passau (Bayern, Deutschlandfunk Kultur) sowie Freiberg (Sachsen, Deutschlandfunk Kultur).

Ende 2025 182 Standorte für den ersten „Bundesmux“

Ende 2025 wird das DAB+ Sendernetz den aktuellen Planungen zufolge insgesamt 182 Standorte umfassen, womit die Zahl der Einwohner, welche die insgesamt 13 Programme mit einer Zimmerantenne zuhause empfangen können, auf etwa 77,7 Millionen anwächst. Dies entspricht mehr als 91 Prozent der Bevölkerung in Deutschland.

Die Flächenversorgung für mobilen Empfang liegt jetzt schon bei mehr als 97 Prozent und wird Ende 2025 weiter leicht ansteigen. Die Versorgung der Autobahnen liegt bereits bei über 99 Prozent und entspricht damit nahezu einer Vollversorgung.