Wie berichtet habe ich Ende April zusammen mit einem Hobbyfreund mehrere Senderstandorte besucht. Zweite Station nach dem Dünsberg bei Gießen war dabei der knapp 643 Meter hohe Höllberg bei Driedorf im Westerwald. Hier befindet sich ein 93 Meter hoher Fernmeldeturm, ein Typenturm vom Typ FMT 11.
Wie ein Eintrag auf Wikipedia verrät, ersetzte der Turm Ende der 70er Jahre einen Stahlturm. Er war den Angaben zufolge zunächst 108 Meter. 1990 seien die obersten 15 Meter im Rahmen des Ausbaus des Siegerland-Flughafens wieder entfernt worden. Bis Ende der 80er Jahre war mir der Senderstandort Driedorf unbekannt. Das änderte sich mit dem Sendestart von Hit Radio FFH, damals noch Radio FFH.

FFH erster Rundfunkveranstalter auf dem Höllberg
Der landesweite hessische Privatsender Hit Radio FFH hat – anders als der Hessische Rundfunk – keinen Sender auf der Sackpfeife bei Biedenkopf. Als Ersatz dienen die Sender Hohes Lohr bei Korbach, Angelburg bei Dillenburg und eben der Höllberg bei Driedorf. Unter dem Strich ist die Netzabdeckung von Hit Radio FFH damit oft sogar besser als der Empfang der hr-Programme.

Hit Radio FFH sendet vom Standort Driedorf auf 106,8 MHz mit einer Strahlungsleistung von 32 kW. Damit ist guter Empfang in weiten Teilen Hessens möglich. Kurios: Im Großraum Hanau stört sich FFH selbst. Hier sendet der Ableger 80er Radio harmony mit 500 Watt ERP vom Hühnerberg ebenfalls auf 106,8 MHz. Nur im Nahbereich ist die Classic Hits Welle störungsfrei zu empfangen. Darüber hinaus stören sich die Sender Driedorf und Hanau großräumig gegenseitig.
DAB+ Start am Standort Driedorf
Bis heute ist der UKW-Sender von Hit Radio FFH der einzige Rundfunksender am Standort Driedorf. Das wird sich aber in absehbarer Zeit ändern. Der Hessische Rundfunk wird den Standort künftig zur Erweiterung seines DAB+ Sendernetzes nutzen. Wie wir beim Besuch auf dem Höllberg sehen konnten, wurden die Antennen für das digitale Antennenradio mittlerweile montiert.

Der hr wird in Driedorf seinen landesweit einheitlichen Kanal 7B nutzen. Als Strahlungsleistung sind 8 kW vorgesehen. Damit sollen noch bestehende Versorgungslücken im Westerwald geschlossen werden. Ein genauer Termin für die Aufschaltung des DAB+ Senders ist noch nicht bekannt.