Radio Wellenrausch gestartet (Foto: Radio Wellenrausch)
Radio Wellenrausch gestartet (Foto: Radio Wellenrausch)

Reingehört: Radio Wellenrausch in Schleswig-Holstein gestartet

Am vergangenen Sonntag ist Radio Wellenrausch als neuer landesweiter Privatsender in Schleswig-Holstein gestartet. Zumindest so ein bisschen, denn ein richtiges Programm gibt es derzeit noch nicht. Stattdessen beschränkt man sich auf Nonstop-Musik, die lediglich durch stündliche Nachrichten unterbrochen wird.

Das Programm ist landesweit über DAB+ sowie weltweit via Internet zu empfangen. Dabei war Radio Wellenrausch zum Sendestart noch gar nicht über das terrestrische Digitalradio zu hören. Erst zwei Tage später erfolgte die Aufschaltung. Der Start fand also nur im Internet statt – trotz vorheriger Ankündigung beider Verbreitungswege.

Der Sendestart hätte nicht unspektakulärer sein können. Vor den 20-Uhr-Nachrichten gab es lediglich einen kurzen Hinweis, dem zufolge es nun losgeht. Das wars. Mehr soll wohl Mitte November folgen. Dann will Radio Wellenrausch unter anderem eine moderierte Frühsendung anbieten.

Undefinierbarer Musik-Mix

Bestenfalls „ungewöhnlich“ kann man den Musik-Mix nennen, den Radio Wellenrausch derzeit anbietet. Als ich erste Testsendungen via Internet verfolgt hatte, klang die Playlist wie ein später Nachfolger von Radio NORA, das 2016 terrestrisch durch Radio BOB! ersetzt wurde. Das Format lag also irgendwo zwischen NDR 1 Welle Nord und R.SH. Bingo, das könnte im Norden tatsächlich eine Marktlücke sein.

Zum regulären Start wurde der Anteil von Classic Hits deutlich reduziert. Seitdem hört man deutlich mehr aktuelle Musik. Soll Radio Wellenrausch also zwischen NDR 2, R.SH und N-Joy positioniert werden? So richtig sicher scheinen sich die Macher noch nicht zu sein. Vielleicht wird hier bis zum Ausbau des Programms noch optimiert.

Schade ist auch, dass der Sender bislang jegliche Hörernähe vermissen lässt. Kommentare auf der Facebook-Seite werden bislang nicht beantwortet. Insgesamt betrachtet ist bei diesem Projekt noch sehr viel Luft nach oben, doch jeder hat eine zweite Chance verdient. Ich bilde mir gerne erneut ein Urteil, wenn die moderierten Sendungen gestartet sind.