Autoradio mit Lang-, Mittel-, Kurzwelle und UKW (Foto: NoName_13 auf Pixabay)
Autoradio mit Lang-, Mittel-, Kurzwelle und UKW (Foto: NoName_13 auf Pixabay)

NAB startet Kampagne für AM Radio

Die National Association of Broadcasters (NAB) in den USA hat eine neue Kampagne gestartet, die die Bedeutung des Mittelwellenrundfunks im Autoradio für Nachrichten, gesellschaftliches Engagement, Unterhaltung und wichtige Informationen zur öffentlichen Sicherheit hervorhebt. Die Kampagne umfasst eine Website mit einem Aufruf zum Handeln und neue Tools für Programmveranstalter, die es ermöglichen sollen, die Bedeutung des AM-Radios hervorzuheben. Die NAB als Vereinigung der Radio- und TV-Veranstalter in den Vereinigten Staaten hat alle Radiosender im Land aufgefordert, sich an der Kampagne zu beteiligen und die Hörer daran zu erinnern, was AM-Radio einzigartig macht.

Das Engagement wird gestartet, da einige Autohersteller AM-Radio aus bestimmten Fahrzeugmodellen entfernt haben. Das gilt beispielsweise im Fall von Ford neben den USA auch für Kanada. In Europa sind schon seit Jahren immer weniger Autoradios in der Lage, neben DAB+ und UKW auch die Mittelwelle zu empfangen. Die NAB-Kampagne „Depend on AM Radio“ will die negativen Folgen aufzeigen, die der Verzicht auf die Mittelwelle im Autoradio mit sich bringt. Den Angaben der Vereinigung zufolge hören jeden Monat mehr als 82 Millionen Amerikaner AM-Sender.

Auch die Politik hält AM für wichtig

Für die öffentliche Sicherheit verantwortliche Beamte, politische Entscheidungsträger, Verbraucher und Rundfunkanstalten haben laut NAB vor den Folgen der Abschaffung des AM-Radios in Autos für die öffentliche Sicherheit gewarnt. Als Backbone des nationalen Notfallwarnsystems seien die Amerikaner auf den Mittelwellen-Rundfunk angewiesen, wenn es um die Verbreitung schneller, dringender Informationen geht. Kürzlich schickten sieben ehemalige FEMA-Verwalter einen Brief an den amerikanischen Verkehrsminister Pete Buttigieg, in dem sie betonten, dass es für die öffentliche Sicherheit unerlässlich ist, AM-Radios in Fahrzeugen zu behalten.

Eine wachsende Zahl von politischen Entscheidungsträgern in Washington setzt sich dafür ein, die Abschaffung des AM-Radios in Autos zu verhindern, indem sie sowohl mit den Autoherstellern als auch mit den zuständigen Bundesbehörden zusammenarbeiten. Senator Ed Markey (Massachusetts) hat einen Brief an die Autohersteller geschickt, in dem er darauf drängt, AM-Radio in zukünftige Modelle einzubauen. Der Senator hat laut NAB auf die wichtige Funktion des Wellenbereichs bei gefährlichen Wetterereignissen und Naturkatastrophen hingewiesen. Der Abgeordnete Josh Gottheimer (New Jersey) kündigte eine Reihe von Maßnahmen an, mit denen er sicherstellen will, dass alle Autos über AM-Radio verfügen. FCC-Kommissar Nathan Simington sagte, dass die Kommission „die lebenswichtige Bedeutung des AM-Radios deutlich machen sollte“.

NAB-Chef: „AM-Radio für viele ein Eckpfeiler des täglichen Lebens“

Mit einer monatlichen Hörerschaft von 82 Millionen Amerikanern ist AM-Radio ein Eckpfeiler des täglichen Lebens, der auch eine kritische, lebensrettende Funktion bei extremen Wetterbedingungen und Naturkatastrophen erfüllt“, sagte NAB-Präsident und CEO Curtis LeGeyt. „Die Umsetzung von Sparmaßnahmen auf Kosten der Notfallkommunikationsfähigkeiten unserer Nation ist rücksichtslos und wird schlimme Folgen für die Amerikaner haben, die sich in Krisenzeiten auf AM-Radio verlassen. Die NAB-Kampagne ‚Depend on AM Radio‘ wird den Stimmen der Hörer, die auf AM-Radio angewiesen sind, Gehör verschaffen und den Widerstand gegen die Abschaffung des Mediums mit den Autoherstellern und den Mitgliedern des Kongresses teilen.“