o2 Prepaid nach Verbrauch des Highspeed-Datenvolumens (Screenshot: RadioBlog.eu)
o2 Prepaid nach Verbrauch des Highspeed-Datenvolumens (Screenshot: RadioBlog.eu)

Ausprobiert: o2-Prepaid-Streaming-Flatrate für 12,99 Euro

Wie berichtet, hat o2 zum 5. April neue Prepaid-Tarife eingeführt. Diese bieten die Besonderheit, dass Kunden nach Verbrauch ihres Daten-Kontingents für den Rest des Abrechnungszeitraums eine Internet-Bandbreite von 384 kBit/s bekommen. Bei den meisten anderen deutschen Mobilfunktarifen sind für diesen Fall maximal 64 kBit/s vorgesehen.

Während 64 kBit/s einem faktisch nicht nutzbaren Internet-Zugang entsprechen, kann man mit 384 kBit/s durchaus etwas anfangen. Der Zugang sollte sich auch für Audio-Streaming eignen. Das wollte ich genauer wissen. Daher habe ich eine eigentlich schon zur Abschaltung vorgesehene LOOP-Karte reaktiviert und in den neuen Tarif o2 Prepaid S umgestellt.

Der Tarif kostet 12,99 Euro in vier Wochen und bietet eine Allnet-Flatrate für Telefonate und den SMS-Versand sowie 6 GB Highspeed-Datenvolumen in jedem Abrechnungszeitraum. Highspeed meint in diesem Fall bis zu 225 MBit/s über LTE. Den 5G-Zugang bietet o2 seinen Prepaidkunden nach wie vor nicht an.

Tarifwechsel schnell vollzogen

Nachdem ich neues Prepaid-Guthaben aufgeladen hatte, war der Tarifwechsel schnell durchgeführt. Nun habe ich den o2-Prepaid-Mobilfunkanschluss zunächst für Tethering mit dem MacBook genutzt, um die 6 GB ungedrosseltes Surfvolumen zu verbrauchen. Erst danach konnte ich schließlich die Flatrate mit 384 kBit/s testen.

Die SIM-Karte steckte für den Test in einem Apple iPhone 14 Pro. Nach Verbrauch des Highspeed-Volumens zeigten Speedtests, dass in der Tat Internet-Geschwindigkeiten zwischen 290 und 340 kBit/s verfügbar waren. Radio-Streaming mit TuneIn und Receiver Radio funktionierte im Test tadellos. Auch Spotify lief aussetzerfrei durch.

Das Navigieren durch die Apps dauerte zum Teil etwas länger als gewohnt. Bei Spotify wurde zudem sekundenlang zwischengepuffert, bevor die Wiedergabe startete. Anschließend lief der Stream aber aussetzerfrei durch. Video-Streaming klappt allerdings nicht bzw. ist von der Qualität her unbrauchbar (langes Zwischenpuffern, niedrige Auflösung, oft Standbilder).

Alternative für StreamOn und Vodafone Pass

Mit den neuen Prepaid-Tarifen hat o2 die Grundlage für eine Alternative zu Telekom StreamOn und Vodafone Pass gelegt. Wer unterwegs Webradio hören möchte, ohne auf das Datenvolumen achten zu müssen, ist damit gut bedient. Ggf. lässt sich die SIM-Karte ja auch zusätzlich zum regulär genutzten Mobilfunk-Anschluss in einem Dual-SIM-Handy verwenden.

o2 Prepaid ist vor allem für Interessenten mit schmalem Geldbeutel eine Alternative zu einer echten Daten-Flatrate ohne Performance-Drossel. Solche Tarife werden derzeit eher teurer als günstiger. Da ist es absolut verständlich, dass nicht alle Nutzer gewillt sind, in einen passenden Vertrag zu investieren.

Ich selbst habe echte Flatrates in den Netzen von Telekom und Telefónica zur Verfügung. Dazu kommen monatlich 100 GB Datenvolumen bei Vodafone. Der Prepaid-Tarif ist daher verzichtbar, und ich werde die SIM-Karte nun wieder einmotten und kein Guthaben mehr aufladen. Interessant war der Test aber in jedem Fall.