Radio.de Prime teuer (Screenshot: RadioBlog.eu)
Radio.de Prime teuer (Screenshot: RadioBlog.eu)

Radio.de Prime ist jetzt richtig teuer

Radio.de bietet bereits seit mehreren Jahren zwei verschiedene Apps an: die kostenlosen und werbefinanzierten Anwendungen und Radio.de Prime, wo der Aggregator keine eigene Werbung ausspielt. Auf Spots, die die Programmveranstalter in ihre Streams einbauen, hat Radio.de natürlich keinen Einfluss.

Ich habe Radio.de schon vor Jahren gekauft – genauso wie TuneIn Pro, das in etwa den gleichen Zweck erfüllt. Jetzt stieß ich eher zufällig im AppStore von Apple auf Werbung für Radio.de Prime. Hier wurde aber nicht die eigenständige App beworben. Vielmehr ging es um Abonnements, die Radio.de als In-App-Kauf in seiner Gratis-App anbietet.

Radio.de Prime ist jetzt also keine eigene App mehr, sondern ein Abo. Dieses kostet wahlweise 2,49 Euro pro Monat oder 12,99 Euro pro Jahr – mit Preisvorteil im jeweils ersten Abrechnungszeitraum (1,49 Euro für den ersten Monat bzw. 7,49 Euro für das erste Jahr).

Doch halt, die eigenständige Radio.de-Prime-App gibt es auch nach wie vor, wie ich im AppStore sah. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr erinnern, zu welchem Preis ich die Applikation damals erworben habe. Jetzt kostet Radio.de Prime allerdings 39,99 Euro – und das ist aus meiner Sicht Wucher.

Schlechte Datenbank zum teuren Preis

Knapp 40 Euro für eine Radio-App: Das sind Preise wie zu Zeiten von Symbian, Windows Mobile und Blackberry OS. Im Prinzip gönne ich den App-Entwicklern durchaus, wieder etwas mehr Geld zu verdienen. Ich hätte auch kein Problem damit, Radio.de Prime für 39,99 Euro zu kaufen. Dazu müsste aber die Qualität stimmen, und das ist bei Radio.de – egal ob gratis oder Prime – leider nicht der Fall.

Die Sender-Datenbank ist unvollständig. Die Senderliste wird zudem nur unzureichend gepflegt. Wie man es sehr viel besser machen kann, zeigt Airable nun schon seit Jahren. Nutzer haben keine Möglichkeit, neue Programme zur Aufnahme ins Senderverzeichnis vorzuschlagen oder Fehler zu melden. Sie können nicht einmal für die eigene Nutzung Streams in den Apps hinzufügen.

Mit Einführung seiner neuen Apps hat Radio.de seine Benutzerkonten abgeschafft. Wer iOS nutzt, ist fein raus. Hier werden Favoriten über die iCloud synchronisiert. Unter Android funktioniert der Favoriten-Sync gar nicht mehr, schon gar nicht Betriebssystem-übergreifend. Und für diese Einschränkungen soll man jetzt knapp 40 Euro zahlen? Nein danke. Zum Glück gibt es günstigere und bessere Alternativen.