Die flämische Radiolandschaft wird Ende 2027 wahrscheinlich erneut umgestaltet. Das berichtet das Onlinemagazin Radiowereld. Die flämische Medienministerin Cieltje van Achter hat den Angaben zufolge angekündigt, dass es eine neue Lizenzierungsrunde für Hörfunkprogramme geben wird. In Kürze werden drei neue lokale Pilotprojekte auf DAB+ starten.
Die aktuellen Zulassungen (mit denen auch die FM-Frequenzen verbunden sind) der meisten lokalen Radiosender und der drei kommerziellen Netzwerke (Topradio, Nostalgie Plus und Stadsradio Vlaanderen) laufen Ende 2026 aus. Sie werden jedoch um ein Jahr bis Ende 2027 verlängert, wodurch sie mit den drei landesweiten Zulassungen (Qmusic, Joe und Nostalgie) gleichgestellt werden.
Neue Radiolandschaft ab 2028
Anfang 2027 wird es eine neue Zulassungsrunde geben, um die flämische Radiolandschaft ab 2028 neu zu gestalten. Die FM-Frequenzen werden also neu verteilt. Wie diese Zulassungsrunde ausgestaltet wird, ist noch unklar. Im kommenden Jahr wird sie weiter ausgearbeitet.
Mit der Ankündigung der neuen Lizenzierungsrunde bestätigt Van Achter erneut, dass sie im Gegensatz zu ihrem Vorgänger nicht beabsichtigt, UKW im Jahr 2031 abzuschalten. Zudem ist es nicht vorgesehen, die Lizenzen der landesweiten Sender um drei Jahre bis Ende 2030 zu verlängern. Grund dafür ist, dass mit der neuen Zulassung auch landesweite DAB+-Kapazitäten verbunden sind.
Programmanbieter werden gemeinsam Sendernetzbetreiber
Derzeit sind die landesweiten und überregionalen Privatsender zwar bereits verpflichtet, über DAB+ zu senden, aber der Betrieb der Sendernetze wurde separat lizenziert. Die Programmanbieter mussten also dafür sorgen, dass sie Kapazität auf einem der beiden landesweiten Multiplexe erhielten. Ab 2028 werden die zugelassenen Radiosender gemeinsam Eigentümer der DAB+-Netze, wie dies in den Niederlanden bereits der Fall ist.
An einem endgültigen Plan für den lokalen Rundfunk wird dem Bericht zufolge weiterhin gearbeitet. Mit Deutschland und Frankreich wurde bereits eine Einigung über die zu verwendenden Frequenzen erzielt, während mit den Niederlanden eine Grundsatzvereinbarung besteht. Mit dem Vereinigten Königreich werden die Gespräche im November fortgesetzt, aber größere Probleme werden nicht mehr erwartet.
Hier starten neue lokale DAB+ Netze
Die Lizenzen für die fünf lokalen Pilotprojekte (eines pro Provinz) auf DAB+ werden verlängert. Darüber hinaus kommen in Kürze drei neue Pilotprojekte hinzu, wodurch der lokale Sektor mehr Raum erhält. Konkret handelt es sich um die Regionen Brügge-Ostende, die flämischen Ardennen und die Kempen.
Darüber hinaus erhalten die lokalen Pilotprojekte mehr Möglichkeiten, ihre Abdeckung zu verbessern. Derzeit darf jedes lokale DAB+-Netzwerk nur drei Hauptsender mit einer Sendeleistung von 1 kW haben, ergänzt durch 100-Watt-Stützstationen. Dies reicht jedoch nicht aus, um die gesamte Provinz gut abzudecken. Jetzt erhält jedes Pilotprojekt die Möglichkeit für einen vierten Hauptsender mit einer Leistung von 500 Watt.