Die Landesanstalt für Medien NRW hat das Verständigungsverfahren zur Vergabe der regionalisierten DAB+ Übertragungskapazitäten in Nordrhein-Westfalen erfolgreich abgeschlossen. Die Medienkommission der Landesmedienanstalt erteilte heute die Zuweisung für die Verbreitung in allen fünf ausgeschriebenen Sendegebieten dem Unternehmen Media Broadcast GmbH.
Im Rahmen des im Mai 2024 gestarteten Verfahrens hatten sich sowohl Radioanbieter als auch Plattformanbieter beworben. Da sich mehr Anbieter beworben haben, als Übertragungskapazitäten zur Verfügung stehen, wurde ein Verständigungsverfahren zwischen allen berücksichtigungsfähigen Bewerbern durchgeführt. Das Ziel der Landesanstalt für Medien NRW war in erster Linie die Schaffung einer größtmöglichen Angebots- und Anbietervielfalt unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Stabilität in allen Verbreitungsgebieten.
Dr. Tobias Schmid: „Kompromisse ermöglichen wirtschaftlich tragfähige Lösungen“
Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, erklärte: „Das Ergebnis des Verständigungsverfahrens macht vor allem eines deutlich: Wenn alle Parteien bereit sind, Kompromisse einzugehen, dann gelingt es uns, wirtschaftlich tragfähige Lösungen zu finden, mit denen wir hochwertigen Audiojournalismus in die Fläche des Landes bringen können. Dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten im Namen der Landesanstalt für Medien NRW bedanken.“
Prof. Dr. Werner Schwaderlapp, Vorsitzender der Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW, ergänzte: „Die Vergabe der DAB+ Kapazitäten ist ein entscheidender Schritt für die Digitalisierung im Audiomarkt in Nordrhein-Westfalen. Damit wird den Menschen in NRW zukünftig eine noch größere Medienvielfalt zur Verfügung stehen, zumal nun auch der Lokalfunk über DAB+ verbreitet werden kann. Das ist ein echter Gewinn für unser Land.“
Media Broadcast muss mit Sendernetz-Ausbau beginnen
Aufgabe der Media Broadcast ist es jetzt, unmittelbar mit dem Ausbau des Sendenetzes zu beginnen. Bei planmäßiger Umsetzung soll der DAB+ Regio-Betrieb zum Ende des Jahres 2025 starten. Das Unternehmen Media Broadcast GmbH wird künftig die Verbreitung in allen fünf ausgeschriebenen Regionen übernehmen:
- Köln/Bonn/Aachen
- Niederrhein/Duisburg/Essen
- Ostwestfalen/Lippe
- Südwestfalen/Dortmund
- Wuppertal/Düsseldorf/Mönchengladbach
Die Frequenz für die Region Münsterland stand zum Zeitpunkt der Ausschreibung noch nicht zur Verfügung und soll zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr ausgeschrieben werden.
Mit der Zuweisung der Übertragungskapazitäten ist auch eine finanzielle Förderung für Sender verbunden, die zukünftig ihre Inhalte über die zugewiesenen digitalen Frequenzen verbreiten werden. Hörfunkveranstalter, die sich mit einem vielfältigen Programmangebot mit lokalen und regionalen journalistischen Inhalten in Nordrhein-Westfalen engagieren, können bei Erfüllung der Förderkriterien auf Antrag einen Zuschuss zu den anfänglichen Verbreitungskosten erhalten. Hierfür stellt die Landesanstalt für Medien NRW Fördermittel von bis zu 3,4 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren zur Verfügung.