Klassik Radio verabschiedet sich nach eigenen Angaben ab 2026 von UKW in Bayern. Das Programm bleibe landesweit über DAB+, per App- und Web-Streaming sowie über Kabel und Satellit empfangbar. Wann welche Frequenz an welchem Standort aufgegeben werden soll, teilte Klassik Radio allerdings noch nicht mit.
Der Musiksender hat bislang bereits mehr als 30 UKW-Frequenzen in ganz Deutschland abgeschaltet. Ulrich Kubak, Gründer und CEO von Klassik Radio, bezeichnet diese freiwilligen Rückgaben als „Meilenstein der Digitalisierung des Radios in Deutschland“. Mit dem jetzigen Auslaufen der UKW-Frequenzzuweisungen in Bayern werde nun auch der Freistaat ein purer Digital-Standort. „Das passt zu Bayern, das passt zu uns“, so Kubak weiter.
Bisher zweistelligen Millionenbetrag in die Digitalisierung investiert
„Während sich viele Radiosender immer noch an der analogen UKW-Verbreitung festklammern, gestalten wir seit 13 Jahren mit einer ambitionierten Digital-Strategie die Audio-Zukunft“, so der Klassik-Radio-Chef. „Auf diesem Weg haben wir bisher einen zweistelligen Millionenbetrag in den Übergang von UKW auf DAB+ aus Eigenmitteln investiert. Zusätzlich haben wir einen siebenstelligen Betrag in den Aufbau von Klassik Radio Select, unseren Premium-Musik-Streamingdienst, eingebracht. Mit Beats Radio haben wir 2021, inmitten der Pandemie, einen weiteren, rein digitalen Radiosender neu gestartet. Es liegt in unserer DNA und macht viel Freude, konsequent in digitale Geschäftsmodelle statt in Technologie der Vergangenheit zu investieren.“
Vorständin Tina Jäger, zuständig unter anderem für den Sales-Bereich, ergänzt: „Für Werbekunden verspricht Digital Audio darüber hinaus programmatische Buchungsoptionen. Unsere Kunden und wir schätzen sehr, wie Kampagnen zielgerichtet und effizient umgesetzt werden können.“
BLM-Präsident würdigt Entscheidung
BLM-Präsident Dr. Thorsten Schmiege würdigt die Entscheidung von Klassik Radio als Signal für die gesamte Radiobranche. „Der Schritt von Klassik Radio ist mutig, weil UKW auch in Bayern derzeit noch eine hohe Relevanz beim Radio-Empfang hat. Gleichzeitig ist dieser Schritt konsequent, wenn man – wie ich – von einer guten Zukunft für Radio in einer digitalen Audiowelt überzeugt ist. Und diese Zukunft funktioniert vor allem auf DAB+.“