Senderstandort Schlüchtern-Landrücken (Foto: RadioBlog.eu)

Radio BOB! in Schlüchtern: Exponierter Senderstandort

Als ich am 1. Mai in Schlüchtern war, lag es nahe, neben dem Senderstandort des Hessischen Rundfunks auch dem Sender von Radio BOB! einen Besuch abzustatten, der auf 101,3 MHz arbeitet. Dieser liegt nicht in der Stadt, sondern auf dem Distelrasen, wo ich auch einige Empfangsversuche auf DAB+ vorgenommen habe.

Der Standort befindet sich in 465 Meter Höhe. Kein Wunder also, dass Radio BOB! trotz der mit 200 Watt eher kleinen Strahlungsleistung auf der Autobahn A66 von Wächtersbach kurz vor Fulda zu empfangen ist. Damit sorgt der Sender auf dem Landrücken bei Schlüchtern für durchgehenden Empfang auf dieser Autobahn.

Sendeantennen von Radio BOB! am Distelrasen (Foto: RadioBlog.eu)
Sendeantennen von Radio BOB! am Distelrasen (Foto: RadioBlog.eu)

Richtung Westen wird die Frequenz 101,3 MHz durch die Sender Hanau (92,4 MHz) und Frankfurt am Main (101,4 MHz) abgelöst. Nach Osten hin übernimmt der Sender Fulda auf 105,7 MHz die Anschlussversorgung. Dank Frequenzdiversity im RDS-System klappt das auch sehr gut.

Kein DAB(+) mehr vom Landrücken

Zu Zeiten des alten DAB-Standards wurde das damals landesweite hessische Ensemble im Kanal 12C vom Standort auf dem Landrücken bei Schlüchtern ausgestrahlt. Derzeit gibt es offenbar keine Pläne für DAB+-Sendungen vom Distelrasen. Das ist schade, denn von hier aus ließen sich Versorgungslücken in Osthessen schließen.

Eingang zum Betriebsgebäude am Sender Schlüchtern-Distelrasen (Foto: RadioBlog.eu)
Eingang zum Betriebsgebäude am Sender Schlüchtern-Distelrasen (Foto: RadioBlog.eu)

Dass der Hessische Rundfunk für DAB+ seinen eigenen Senderstandort bevorzugt, ist aus Kostensicht verständlich. Im Interesse einer besseren Netzabdeckung wäre der Landrücken aber die bessere Wahl gewesen. Interessant wäre der Standort zudem für den regionalen Privatradio-Mux für Nordhessen im Kanal 6A.

Für die beiden bundesweiten Multiplexe wäre der Senderstandort Schlüchtern grundsätzlich auch interessant. Da der Empfang auf der Autobahn sehr gut ist, wäre das aber vermutlich Luxus, den sich niemand leisten will – auch nicht das Deutschlandradio, das den weiteren Ausbau des ersten „Bundesmuxes“ weitgehend finanziert.