Abkehr vom DAB+-Plattformbetrieb in Flandern (Foto: Elias auf Pixabay)
Abkehr vom DAB+-Plattformbetrieb in Flandern (Foto: Elias auf Pixabay)

Bericht: Flämischer DAB+-Multiplex soll neu organisiert werden

Die Lizenz des kommerziellen Digitalradio-Multiplexes „DAB+ VLAANDEREN1“, wird im Juni 2024 nicht automatisch verlängert. Das berichtet das Onlinemagazin Radiovisie. Derzeit wird das Sendernetz von Norkring betrieben. Der flämische Medienminister Benjamin Dalle möchte dem Bericht zufolge aber vom bestehenden Plattform-Modell abrücken und zu einem „Rundfunk-Modell“ übergehen. Viele Fragen sind aber noch offen.

Grundsätzlich erscheint die Abkehr vom Plattform-Modell für den reichweitenstärksten und wichtigsten DAB+-Multiplex in Flandern sinnvoll. Derzeit gibt es beispielsweise keine Inhalts- und Qualitätskontrolle für die Programmveranstalter. Wer Geld an Norkring bezahlt, kann sich im Multiplex einmieten. Künftig würden die Programme rundfunkrechtliche Zulassungen benötigen.

Viele Fragen noch offen

Unklar ist, wie die Lizenzvergabe künftig ausgestaltet sein wird. Welche Programme werden unter welchen Voraussetzungen zugelassen? Wird es Vorgaben hinsichtlich der Übertragungsqualität geben, was wiederum Einfluss darauf hätte, wie viele Programme im Multiplex verbreitet werden können?

Wie wird mit Programmen aus dem Ausland verfahren (beispielsweise BBC World Service)? Gibt es eine maximale Anzahl an Programmplätzen pro Medienkonzern? Was passiert mit Programmen, die nur Nonstop-Musik anbieten und gar keine „richtigen“ Sendungen? Würde man die bereits für den UKW-Bereich lizenzierten Flandern-weiten Programme automatisch zulassen, wären zudem knapp die Hälfte der verfügbaren Kapazitäten schon verplant.

Schnelles Handeln erforderlich

Nicht zuletzt ist schnelles Handeln erforderlich, denn die aktuelle Lizenz endet am 24. Juni 2024, Bis dahin müsste nicht nur das flämische Mediengesetz geändert werden. Auch die Lizenzvergabe nimmt einige Monate in Anspruch. Sollte dann auch noch ein neuer Sendernetzbetreiber zum Zuge kommen, müsste dieser seine Technik aufbauen. Das ist in rund 13 Monaten kaum zu schaffen.