Huawei Mate 20 X 5G unter einer 5G-Funkzelle von Vodafone (Foto: SmartPhoneFan.de)
Huawei Mate 20 X 5G unter einer 5G-Funkzelle von Vodafone (Foto: SmartPhoneFan.de)

Hands-On: 5G-Netz von Vodafone ausprobiert

Vodafone hat als erster deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber den 5G-Start eingeläutet. Während die Telekom Tarife und Endgeräte vermarktet, die „5G ready“ sind, haben Vodafone-Kunden auch schon die Möglichkeit, auf das Live-Netz zuzugreifen. Grund genug, das einmal auszuprobieren.

Im Rhein-Main-Gebiet soll es demnächst 5G-Funkzellen in Frankfurt am Main, Offenbach am Main und Eppertshausen geben. Diese sind laut Vodafone derzeit aber noch nicht in Betrieb, sodass ich bis ins Rheinland oder nach Karlsruhe fahren musste, um den neuen Mobilfunkstandard auszuprobieren.

Test an zwei Standorten im Rheinland

Ich habe mich für das Rheinland entschieden, da es hier gleich mehrere 5G-Sender von Vodafone gibt. So konnte ich gleich zwei Funkzellen ansteuern, die bereits mit dem neuen Netzstandard ausgestattet sind. Ich hatte ein Huawei Mate 20 X 5G und eine Test-SIM-Karte von Vodafone zur Verfügung. Details zum 5G-Test gibt es drüben bei teltarif.de.

Für mich war die Erfahrung sehr interessant. Das „Wow-Erlebnis“, das ich damals beim ersten Surfen über UMTS (damals mit maximal 384 kBit/s) oder LTE hatte, blieb aber aus. Zu klein war die Abdeckung der Funkzelle, die im Bereich um 3,6 MHz arbeitet. Zu hoch waren die Pingzeiten. Zu klein war der Mehrwert gegenüber dem mobilen Internet-Zugang, den das LTE-Netz heute schon bietet.

Weiterer Netzausbau wird spannend

Ich bin gespannt, wie die Netzbetreiber auch nur eine Stadt auf 3,6 GHz versorgen wollen. Meiner Ansicht nach ist das fast unmöglich, da die Anzahl der benötigten Basisstationen viel zu hoch wäre. Dabei habe ich den Indoor-Empfang nicht einmal getestet, der vermutlich noch deutlich problematischer als die Ausbreitung unter freiem Himmel sein wird.

Ich bin davon überzeugt, dass 5G für die Industrie eine tolle Sache ist. Für die Netzbetreiber ist der Standard längerfristig eine gute Möglichkeit, um das LTE-Netz zu entlasten. Otto Normalverbraucher, der im Internet surfen und streamen will, braucht den neuen Standard bis auf weiteres nicht. Das war bei UMTS anders, als das mobile Internet erstmals ernsthaft nutzbar war. Auch der LTE-Start brachte eine deutliche Verbesserung – nämlich mobiles Internet auf DSL-Niveau. Einen solchen Quatensprung sehe ich bei 5G nicht.