Apple Watch Ultra 3 (Foto: RadioBlog.eu)
Apple Watch Ultra 3 (Foto: RadioBlog.eu)

Apple Watch Ultra 3: Webradio-Empfänger am Handgelenk

Seit einigen Tagen nutze ich eine Apple Watch Ultra 3 in Verbindung mit dem iPhone 16 Pro Max und einem eSIM-Profil von der Deutschen Telekom. Das Gadget löst meine inzwischen drei Jahre alte Apple Watch Ultra ab, die ich aber zusammen mit dem iPhone Air geschäftlich weiterhin verwende. An sich ist die Apple Watch Ultra noch top. Der Akku hat aber nur noch 85 Prozent der Performance im Vergleich zu einer neuen Uhr – und das merkt man recht deutlich.

An sich ist die Apple Watch Ultra 3 ihrem Vor-Vorgänger recht ähnlich. Es gibt aber einige Verbesserungen, die die neue Uhr gerade auch für Streaming sehr interessant machen. Zum einen handelt es sich um die erste Smartwatch von Apple, die neben UMTS und LTE auch den 5G-Standard beherrscht. Dabei kommt mit RedCap (Reduced Capability) eine spezielle Technik zum Einsatz, die in Deutschland bisher nur von der Telekom angeboten wird.

Die Telekom erläutert: „Normale 5G-Handys unterstützen oft hohe Datenraten mit vielen Antennen und großen Bandbreiten. RedCap-Geräte benötigen das nicht. Sie nutzen zum Beispiel weniger Antennen und kleinere Bandbreiten. Die einfachere Technik führt zu geringerem Energieverbrauch, was besonders für kleine Batterien in Wearables oder IoT-Geräten wichtig ist.“ Wie sich das speziell bei der Apple Watch Ultra 3 auswirkt, bleibt abzuwarten.

Radioplayer auf der Apple Watch Ultra 3 (Foto: RadioBlog.eu)
Radioplayer auf der Apple Watch Ultra 3 (Foto: RadioBlog.eu)

Radio ohne Kopfhörer

Ebenfalls interessant: Bei der Apple Watch Ultra 3 kann man über den eingebauten Lautsprecher Radio hören. Das konnte auch schon die Ultra 2, meine Ultra der ersten Generation unterstützte das nicht. Das finde ich tatsächlich sehr spannend. Mal eben die Nachrichten hören oder durch die Sender zappen – und das ohne AirPods, die mir eh regelmäßig aus den Ohren fallen, das ist wirklich toll.

Leider gibt es meine primär verwendeten Radio-Apps, TuneIn und Receiver Radio, noch immer nicht nativ für die Apple Watch. Das Fernsteuern der iPhone-App von der Uhr aus interessiert mich nicht. Den Radioplayer gibt es nach wie vor, dazu kommen iHeartRadio und mir bislang unbekannte Apps. Das alles muss ich mir in den kommenden Tagen und Wochen einmal genauer ansehen.

Spannend ist, dass es auch Pocket Casts nativ für die Apple Watch gibt. Dazu braucht man zwar ein Plus-Abonnement. Das habe ich vor vielen Jahren als Lifetime-Angebot abgeschlossen. Damit wird die Apple Watch Ultra 3 auch zur Podcast-Wiedergabemaschine, die ggf. auch ohne verbundenes iPhone auskommt. Das werde ich in jedem Fall ausprobieren (auch wenn ich fürchte, dass regelmäßige Hintergrund-Aktualisierungen massiv am Akku zehren werden).

iHeartRadio auf der Apple Watch Ultra 3 (Foto: RadioBlog.eu)
iHeartRadio auf der Apple Watch Ultra 3 (Foto: RadioBlog.eu)

Noch unabhängiger vom iPhone

Unter dem Strich funktioniert die Apple Watch Ultra 3 noch unabhängiger von einer Verbindung zum iPhone als ihre Vorgänger. Fast könnte man in Versuchung geraten, das Smartphone einmal zuhause zu lassen, wenn man nur kurz unterwegs ist. Man ist telefonisch erreichbar, kann die wichtigsten Medien-Apps nutzen. O.K., die Messenger fehlen noch, aber immerhin gibt es ja schon eine native App für WhatsApp. Auch da geht es also voran.

Beim Einkaufen brauche ich Zugriff auf meine Notizen. Mit Apple Notizen würde das vielleicht sogar schon gehen. Ich nutze aber Microsoft OneNote, um unterschiedliche Apple-Accounts sowie Android und zur Not auch Windows verwenden zu können, ohne auf meine Notizen zu verzichten. Als begleitende App gibt es OneNote bereits, nativ aber noch nicht.

Ich bin sicher, dass Apple und auch andere Smartwatch-Hersteller daran arbeiten werden, die Handy-Uhren zu einem Universal-Kommunikations-Tool für unterwegs zu machen. Dann könnte ich mir tatsächlich vorstellen, hin und wieder das Haus nur mit der Uhr, aber ohne Mobiltelefon zu verlassen. Nur mit dem Sport-Streaming wird es auf dem sehr kleinen Display dann doch etwas „eng“.