Matthias Holtmann verstorben (Foto: SWR)
Matthias Holtmann verstorben (Foto: SWR)

SWR-Radiolegende Matthias Holtmann verstorben

Radiolegende Matthias Holtmann ist im Alter von 75 Jahren verstorben. Das teilte der Südwestrundfunk am Montagmorgen mit. Seit 1979 war er für den Süddeutschen Rundfunk und später für den Südwestrundfunk tätig. Er prägte das Programm SDR3 – Radio für den wilden Süden, das 1998 zusammen mit SWF3 im neuen Programm SWR3 aufging.

Anfangs gestaltete der Kultmoderator den „Treff nach 2“. Sukzessive war er aber in weiteren Sendungen zu hören. Er wurde im Laufe der Jahre zu einem der bekanntesten und beliebtesten Moderatoren von SDR3. Leider konnte ich dieses Programm erst ab 1988 gut empfangen, als wir einen Kabelanschluss bekamen. Da waren viele gute Jahre SDR schon vorbei.

Top 2000 D gemeinsam mit DT 64

Im August 1990 gehörte Holtmann zum Moderatorenteam der „Top 2000 D“, die SDR3 gemeinsam mit dem „DDR“-Jugendradio DT64 veranstaltete. So wurde er auch im Norden und Osten Deutschlands bekannt, wo man SDR3 nicht oder nur kaum empfangen konnte. Satelliten- und Internetradio gab es ja noch nicht.

Nach der Fusion von SDR3 mit SWF3 zu SWR3 war Matthias Holtmann zunächst nicht mehr zu hören. Er arbeitete als Musikredakteur für den neuen Sender, der von Düsseldorf bis Zürich zu empfangen ist. Erst nach seinem Wechsel zu SWR1 Baden-Württemberg war Matthias Holtmann wieder häufiger am Mikrofon, etwa in der Sendung „Guten Abend Baden-Württemberg“.

Die letzten Jahre

Matthias Holtmann war an Parkinson erkrankt. Im Laufe der Jahre beeinträchtigte dies sein Leben immer mehr. Bei öffentlichen Auftritten sah man deutlich, dass ihm das Gehen immer schwerer fiel. Seine Aussprache wurde immer undeutlicher. Doch er warf nicht die Flinte ins Korn, sondern schrieb sogar noch ein Buch. Alle Achtung!

Zuletzt war Holtmann nur noch selten in der Öffentlichkeit zu sehen. Jetzt weilt er nicht mehr unter uns. Was bleibt, ist die Erinnerung an eine große Radio-Persönlichkeit, wie es sie heutzutage kaum noch gibt. Ich habe seine Sendungen gerne, wenn auch – aufgrund der schwierigen Empfangssituation – selten gehört.