Regionale DAB+ Muxe mit kleinen Sendeleistungen (Foto: RadioBlog.eu)
Regionale DAB+ Muxe mit kleinen Sendeleistungen (Foto: RadioBlog.eu)

Italien: Regionale DAB+ Multiplexe frustrieren mit geringen Sendeleistungen

Im Juli war ich zusammen mit meiner Freundin unter anderem in Italien unterwegs. Im Urlaub habe ich es mir nicht nehmen lassen, auch die Netzabdeckung der regionalen DAB+ Multiplexe unter die Lupe zu nehmen. Besonders in Friaul, also im Nordosten von Italien, war ich von der Versorgung, die Go DAB und Friuli Venezia Giulia DAB boten, eher enttäuscht.

Das Netz von Go DAB besteht mittlerweile aus fünf Standorten – von Tarvis an der Grenze zu Österreich bis nach Triest an der Grenze zu Slowenien. Optimal ist die Versorgung aber nicht, was bei Strahlungsleistungen von durch die Bank weg weniger als 1 kW auch kein Wunder ist. Immerhin sind sechs weitere Senderstandorte geplant, um das Netz zu verdichten. Dadurch könnte sich die Situation verbessern.

Friuli Venezia Giulia DAB beschränkt sich derzeit auf zwei Senderstandorte, von denen mit sagenhaften Strahlungsleistungen von 40 Watt bzw. 80 Watt gearbeitet wird. Das reicht selbst im Nahbereich des jeweiligen Senders kaum für eine brauchbare Indoor-Versorgung. Stellt sich die Frage, wie viele Hörer Sender in Multiplexen haben, bei denen mit derart geringer Leistung gesendet wird.

Empfang selbst auf der Autobahn instabil

Nach meinen Erfahrungen ist der Empfang selbst auf der Autobahn A4 nicht immer stabil. Im bei Touristen beliebten Küstenort Bibione klappt der Empfang nicht einmal im Autoradio. Zugegeben: Bibione liegt nicht in Friaul, sondern in Venetien. Dort gibt es ebenfalls einen Multiplex von Go DAB. Dieser sendet nur aus Padua – und das mit lächerlichen 20 Watt ERP.

Natürlich gibt es auch regionale DAB+ Netze in Italien, bei denen mit Strahlungsleistungen von 1 kW und mehr gearbeitet wird. Es ist aber auffällig, dass die Betreiber oft mit vergleichsweise geringer Leistung arbeiten. Damit will man die Kosten für die digitale Übertragung möglicherweise so gering wie möglich halten. Allerdings kann man sich die Sendungen auch gleich komplett sparen, wenn sie bei potenziellen Hörern kaum ankommen.

Nutznießer sind wahrscheinlich Programme, die in den großen Netzen wie EuroDab und DAB Italia verbreitet werden. Diese sind ähnlich gut ausgebaut wie die „Bundesmuxe“ in Deutschland. Das gilt nicht nur für den Empfang auf der Autobahn, sondern insbesondere auch innerhalb von Gebäuden. Bleibt zu hoffen, dass die kleineren Netzbetreiber dieses Manko erkennen und sukzessive nachbessern.