Eigentlich freut man sich über jedes Hörfunkprogramm, das über DAB+ verbreitet wird. Ich persönlich nehme es eigentlich auch nicht so genau mit den Bitraten, mit denen die Veranstalter senden. Doch Radio Romantica aus Triest sendet im Multiplex GODAB für Friaul im Kanal 9B mit nur 24 kBit/s – und das sogar in Stereo.
Der Sound sticht sofort hervor – freilich im negativen Sinn. Das klingt nach einem sauberen Mittelwellensignal mit nicht sehr großzügiger Audiobandbreite. Man fühlt sich auch zurückversetzt in die Anfangszeiten des Internetradios. MP3-Streams mit ebenfalls 24 oder auch 32 kBit/s klangen auch nicht besser.
Programme mit 32 kBit/s klingen deutlich besser
Was mir nicht einleuchtet ist der extrem große Unterschied zu Sendern, die mit 32 kBit/s in Stereo über DAB+ senden. Programme aus Großbritannien beweisen, dass das fürs Küchenradio durchaus noch reicht. Im GODAB-Mux sendet ByoBlue mit 32 kBit/s. Das klingt für meine Ohren noch ganz okay – anders als Radio Romantica.
Noch einmal: Ich freue mich eigentlich über jedes Programm auf DAB+. Doch Radio Romantica ist eher Antiwerbung für das terrestrische Digitalradio. Man fragt sich, ob bei den Veranstaltern niemand merkt, wie schlecht das klingt. Gibt es wirklich Hörer, die das Programm unter diesen Umständen einschalten? Ich kann es mir kaum vorstellen.
Radio Romantica sendet auch auf UKW
Ich konnte mich davon überzeugen, dass Radio Romantica auf UKW deutlich besser klingt. Wer sich im Empfangsbereich des Senders Triest (90,0 MHz, 6,3 kW ERP) aufhält, tut demnach gut daran, diesen Verbreitungsweg zu nutzen. Auf DAB+ ist die technische Reichweite allerdings größer.
Zu guter Letzt bleibt noch der Livestream im Internet. Dieser bietet ebenfalls eine sehr gute Klangqualität.