Die Ostseewelle Hit-Radio Mecklenburg-Vorpommern ist am 1. Juni 1995 als landesweites Privatradio in Mecklenburg-Vorpommern auf Sendung gegangen. Nun expandiert der Sender nach Westdeutschland. Die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) hat der Ostseewelle eine Lizenz zur Verbreitung ihres Programms über DAB+ erteilt.
Schon in wenigen Wochen soll der Sendebetrieb im lokalen Multiplex für Lübeck und Umgebung aufgenommen werden. Dieser arbeitet im Kanal 9D mit einer Strahlungsleistung von 2 kW und ist bis in den Raum Hamburg gut zu empfangen. Auch Teile von West-Mecklenburg werden erreicht.
In Hamburg muss die Ostseewelle auf den Start des zweiten lokalen Multiplexes für private Programmveranstalter warten, der im Kanal 12C senden wird. Der bestehende Multiplex im Kanal 10D ist ausgebucht. Ganze 17 Hörfunkprogramme werden hier derzeit verbreitet. Für die Ostseewelle wäre nur Platz, wenn bestehende Veranstalter sich zurückziehen würden.
Warten auf DAB+ in Mecklenburg-Vorpommern
Die Ostseewelle ist offenbar daran interessiert, auch in Mecklenburg-Vorpommern selbst über DAB+ zu senden. Auf der Webseite des Senders heißt es wörtlich:
„In Mecklenburg-Vorpommern gibt es aktuell keinen Multiplex für landesweite Privatradios. Insofern ist es Ostseewelle technisch nicht möglich, über DAB+ zu senden. … Der Versuch, die privaten Landeswellen aus Mecklenburg-Vorpommern auf dem flächendeckend ausgebauten Multiplex des NDR in Mecklenburg-Vorpommern „unterzubringen“, ist bislang gescheitert. Der NDR sagt: Es gibt keinen Platz mehr für andere Programme auf seiner Plattform.“
Wie es weiter heißt, gibt es Pläne, in den kommenden Jahren möglicherweise auch in Mecklenburg-Vorpommern einen landesweiten privaten DAB+-Multiplex aufzubauen. Aber die Ostseewelle räumt auch ein: „Eine flächendeckende DAB+-Abdeckung für Mecklenburg-Vorpommern – ähnlich wie sie der NDR seit Jahren hat – bleibt ein noch fernes Ziel. In einem Flächenland mit wenigen Einwohnern wie in Mecklenburg-Vorpommern ist es für die technischen Betreiberfirmen nur schwer möglich, die hohen Kosten für die notwendigen Investition in neue Sendeanlagen zu refinanzieren.“
Regionales in Hamburg und Schleswig-Holstein
Die Ostseewelle will ihr Programm für Hamburg und Schleswig-Holstein mit regionalen Informationen anreichern. Neben Interessenten, die in den beiden Ballungsgebieten wohnen, will der Sender mit der DAB+-Abstrahlung auch Berufspendler erreichen, die in Mecklenburg-Vorpommern wohnen, aber in Hamburg bzw. Schleswig-Holstein arbeiten.
Unverständlich ist, dass die Ostseewelle nicht auch den lokalen DAB+-Multiplex in Kiel zur Verbreitung ihres Programms nutzen möchte. Dieser würde entlang der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern eine gute Anschlussversorgung an den Bereich, den der Sender Lübeck abdeckt, gewährleisten.