Die Oderwelle freut sich auf den UKW-Start (Foto: Oderwelle)
Die Oderwelle freut sich auf den UKW-Start (Foto: Oderwelle)

mabb Fail: Frequenzsplitting in Frankfurt (Oder)

Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) hatte im Sommer die UKW-Frequenz 91,7 MHz in Frankfurt (Oder) ausgeschrieben. Wenig überraschend gab es gleich zwei Bewerber. Anstelle einer Auswahlentscheidung hat sich die Landesmedienanstalt aber nun zu einem Frequenzsplitting entschieden.

Den größten Teil der Sendezeit erhält die eagle broadcast Brandenburg GmbH für ihr kommerzielles Format 91.7 Oderwelle, das via Internet bereits auf Sendung ist. Jeweils montags bis donnerstags muss die Oderwelle die Frequenz 91,7 MHz aber für das nichtkommerzielle Radio Slubfurt räumen.

Auch der Verein Freies BürgerRadio Słubfurt e. V. ist mit seinem lokalen Programm bereits online zu hören. Vergleicht man die beiden Programme, dann wird direkt deutlich: Das passt ähnlich schlecht zusammen wie seinerzeit Hundert,6 und Radio 100 in Berlin oder – auch heute noch – Radio Opera zu Charivari Würzburg.

Auswahlentscheidung oder zweite Frequenz

Nun kennt man den „normalen“ Radiohörer, der „seinen“ Sender hört, solange er ihm gefällt. Ist er mit dem Programm nicht einverstanden, dann wird eben umgeschaltet. Schließlich ist die Auswahl auf der Radioskala groß. Ob der Hörer später wieder umschaltet? Wenn ihm das neu gefundene Programm gefällt, dann eher nicht.

Nun kann man abends durchaus Spartenprogramme anbieten. Die große Masse der Hörer ist spätestens gegen 20 Uhr sowieso weg. Aber einem kommerziellen Programmveranstalter an vier Tagen in der Woche schon um 18 Uhr einen derartigen Formatbruch zuzumuten, dürfte nicht gerade der größte Garant für den möglichen Erfolg des Senders sein.

Eigentlich muss für einen der beiden Veranstalter eine eigene Frequenz her. Zugegeben: Das ist in einer Grenzregion wie Frankfurt (Oder) nicht ganz einfach. Die Alternative ist eine Auswahlentscheidung, bei der eben nur einer der beiden Anbieter berücksichtigt wird – oder zumindest eine Verlegung der nichtkommerziellen Sendestrecke auf die späteren Abendstunden.

DAB+ als Ausweg?

Zumindest die eagle broadcast Brandenburg GmbH hat bereits angedeutet, auch an der Verbreitung der Oderwelle über DAB+ interessiert zu sein. Vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit eines lokalen Multiplexes in Frankfurt (Oder). Hier gäbe es keine Frequenzknappkeit und die beiden Programmanbieter, die sich auf UKW einen Kanal teilen, könnten jeweils eigene 24-Stunden-Sendeplätze belegen.