Telekom-LTE/5G-Versorgung im Fischland-Darß-Zingst (Quelle: Telekom.de)
Telekom-LTE/5G-Versorgung im Fischland-Darß-Zingst (Quelle: Telekom.de)

Fischland-Darß-Zingst: Mobilfunkversorgung mit „Luft nach oben“

Was ist der Unterschied zwischen Fischland-Darß-Zingst und der Kalahari? Nun, in der Kalahari habe ich schon vor zehn Jahren Internetradio im Auto gehört. Hier auf der Halbinsel in Mecklenburg-Vorpommern ist das auch heute noch eine Herausforderung.

Deutschland ist nicht gerade für einen sehr guten Mobilfunkausbau bekannt. So schlecht wie hier in der Region ist die Netzabdeckung aber glücklicherweise selten. Dabei spielt es keine Rolle, ob man das Telekom-, Vodafone- oder Telefónica-Netz nutzt.

Telekom in Zingst: Munterer Wechsel zwischen 3G und 4G

Vom Netz der Deutschen Telekom halte ich normalerweise sehr viel. Wenn ich aber durch Zingst fahre, zweifele ich an deren Netzkonfiguration. Oft schalten die Mobiltelefone auch bei gutem LTE-Empfang ohne erkennbaren Grund auf UMTS herunter. Da fragt man sich, was das soll.

Ist das Telekom-Netz normalerweise ein Garant für stabilen Empfang im Auto, sodass man auch mobil Streaming nutzen kann, so sieht das in der Region Fischland-Darß-Zingst anders aus. Fahre ich von Zingst nach Prerow, so passiere ich mindestens ein LTE-Funkloch. Auf der Weiterfahrt nach Ahrenshoop ist es ähnlich.

Vodafone-LTE-Versorgung im Fischland-Darß-Zingst (Quelle: Vodafone.de)
Vodafone-LTE-Versorgung im Fischland-Darß-Zingst (Quelle: Vodafone.de)

Vodafone: Telefonie top, Daten besser als Telekom

Was ich Vodafone hoch anrechne ist eine sehr gute GSM-Abdeckung. So kann man selbst in den Naturschutzgebieten, wo es natürlich keine Mobilfunkmasten in unmittelbarer Nähe gibt, zumindest mit dem Handy telefonieren. Das Telekom-Handy ist im Umfeld meines Hotels auf Netzsuche, Vodafone hat zumindest GSM und EDGE.

Geht es aber um die mobile Internet-Versorgung, dann hat auch Vodafone Lücken. Wie im Telekom-Netz gibt es immer wieder Stellen, wo das LTE-Signal sehr dünn wird. Irgendwie habe ich allerdings den Eindruck, dass LTE von Vodafone noch einen Tick häufiger vorkommt als 4G von der Telekom.

o2-LTE-Versorgung im Fischland-Darß-Zingst (Quelle: o2.de)
o2-LTE-Versorgung im Fischland-Darß-Zingst (Quelle: o2.de)

o2 „rettet“ mich im Hotel

Die schlechteste LTE-Abdeckung hat Telefónica. Bewegt man sich im Raum Prerow, so ist das 4G-Netz des Münchner Betreibers erst gar nicht verfügbar. Rund um Zingst ist das LTE-Netz von o2 dagegen sehr gut. Als einziger Betreiber schafft es Telefónica sogar, rund um mein Hotel 4G anzubieten.

Das heißt nun aber nicht, dass wir hier von einem Ortssender-Signal sprechen. Ein Balken auf dem S-Meter des Netgear Nighthawk M2 und auch das indoor nicht immer und überall – das ist Mobilfunk am Limit, aber immerhin: es funktioniert sogar so gut, dass ich Fußball über Sky Go schauen konnte.

Dänemark-DX an der Hohen Düne (Foto: SmartPhoneFan.de)
Dänemark-DX an der Hohen Düne (Foto: SmartPhoneFan.de)

Die Netzbetreiber müssen handeln

Ganz egal ob Telekom, Vodafone oder Telefónica: Die Mobilfunkversorgung im Fischland-Darß-Zingst ist peinlich, einfach nur peinlich. Einerseits bekommen wir 5G für Millionen potenzieller Nutzer, ein ach so tolles GigaNetz und den schnellsten LTE-Ausbau aller Zeiten angepriesen. Für eine beliebte Urlaubsregion wie diese hier an der Ostsee scheint das allerdings nicht zu gelten.

An der Hohen Düne bei Pramort konnte ich sogar zwei dänische LTE-Netze empfangen. 100 Meter weiter waren auch die deutschen Netze nicht mehr verfügbar. Wie ich schon eingangs schrieb: Das funktionierte schon 2010 in der Wüste von Südwestafrika besser.