Sender Rostock-Toitenwinkel (Foto: SmartPhoneFan.de)
Sender Rostock-Toitenwinkel (Foto: SmartPhoneFan.de)

Besuch am stärksten UKW-Sender Deutschlands

Den heutigen Tag habe ich weitgehend zusammen mit Hobbyfreund Kuno Taufenbach verbracht, der hier in der Gegend zuhause und somit auch bestens mit den radiotechnischen Sehenswürdigkeiten vertraut ist. Krass fand ich die Anreise von Zingst nach Rostock. Wir reden von kaum mehr als 60 Kilometern. Dennoch habe ich für die Anfahrt 75 Minuten gebraucht, weil unterwegs doch recht viel Verkehr war und man eher auf kleinen Kreistraßen als auf großen Bundesstraßen oder gar Autobahnen unterwegs ist.

Dennoch war ich gerade eben noch pünktlich um 10 Uhr am vereinbarten Treffpunkt, dem Hanse Center Bentwisch. Von hier aus fuhren wir zuerst zum Senderstandort Rostock-Toitenwinkel, der 2014 in Betrieb genommen wurde. Besonderheit: Auf zwei UKW-Frequenzen wird mit mehr als 100 kW Strahlungsleistung gesendet: 88,2 MHz – NDR Kultur – 160 kW und 100,8 MHz – Antenne MV – 125 kW. Damit ist Rostock-Toitenwinkel der stärkste UKW-Sender Deutschlands.

Von hier aus ging es weiter zum früheren UKW-Senderstandort für Rostock und zum früheren Mittelwellensender. Diese beiden Standort werden heute nicht mehr für den Rundfunk genutzt. Dafür freuen sich die Mobilfunk-Netzbetreiber über die exponierten Standorte. Auch Richtfunk-Antennen sind zu sehen und vermutlich werden die Masten auch für BOS-Funk genutzt.

Ostseestadion Rostock (Foto: SmartPhoneFan.de)
Ostseestadion Rostock (Foto: SmartPhoneFan.de)

DAB+-DX-Erfolg am Sender Bad Doberan

Von den Rostocker Senderstandorten sind wir weiter nach Bad Doberan gefahren. Kaum in der Stadt angekommen stellten wir fest, dass der Sender Bad Doberan, den wir uns ansehen wollten, gar nicht in Bad Doberan, sondern auf dem Diedrichshagener Berg (immerhin 130 Meter über dem Meeresspiegel) unweit von Kühlungsborn liegt.

Nachdem wir wussten, wo wir hin mussten, war der Sender recht schnell gefunden. Allerdings führt nur ein besserer Feldweg auf den Berg hinauf. Wir ließen das Auto unten stehen und erklommen zu Fuß den „Gipfel“. Dort befindet sich nicht nur der noch aus „DDR“-Zeiten stammende Mast der Deutschen Funkturm, über den NDR 1 Radio MV auf 94,3 MHz und N-Joy auf 103,7 MHz verbreitet werden. Ein zweiter Mast gehört Vodafone, während Telekom und Telefónica sich bei der DFMG eingemietet haben.

Besonders spannend war DAB+ DX knapp unterhalb des Senderstandorts. Hier konnte ich mit dem Sony XDR-P1DBP neben dem bundesweiten Multiplex und dem NDR-Mux für Mecklenburg-Vorpommern sowie zwei Ensembles aus Dänemark auch das NDR-Paket für Schleswig-Holstein im Kanal 9A und den lokalen Multiplex für Lübeck im Kanal 9D empfangen.

Meiningenbrücke zwischen Festland und Halbinsel Zingst (Foto: SmartPhoneFan.de)
Meiningenbrücke zwischen Festland und Halbinsel Zingst (Foto: SmartPhoneFan.de)

Marlow und die Meiningenbrücke

Nach dem etwas verspäteten Mittagessen und einem kurzen Besuch am Stadion von Hansa Rostock fuhren wir noch zum Sender Marlow, der bis zur Inbetriebnahme des Senders Rostock-Toitenwinkel als Grundnetzsender für die Region rund um Rostock fungierte. Heute wird der Standort vom Norddeutschen Rundfunk für DAB+ (Kanal 8B) und für einen UKW-Füllsender der Jugendwelle N-Joy (99,4 MHz – 300 Watt) genutzt.

Mittlerweile hatten wir späten Nachmittag. Ich verabschiedete mich von Kuno und ging im Hanse Center noch einkaufen. Danach trat ich die Rückreise nach Zingst an. Auf dem Weg gab es dann noch ein Highlight abseits der Technik: die Meiningenbrücke, über die ich nun schon zum dritten Mal fuhr.

Die Meiningenbrücke verbindet das Festland mit der Halbinsel Zingst. Ich finde die Brücke selbst und auch die Landschaft rundherum sehr sehenswert. Also war es an der Zeit für eine weitere Fotosession, bevor ich endgültig zum Hotel zurückfuhr, wo ich nach 19 Uhr ankam. Danke an dieser Stelle vor allem auch an Kuno Taufenbach für den sehr interessanten Tag.