Sendemast des Hessischen Rundfunks auf dem Großen Feldberg
Sendemast des Hessischen Rundfunks auf dem Großen Feldberg (Foto: SmartPhoneFan.de)

Hessischer Rundfunk auf DAB+: Synchronisationsprobleme zum Wochenstart

Sogenannte Single Frequency Networks (SFN) bei DAB+ sind eine feine Sache. Die Programme sind im gesamten Verbreitungsgebiet auf der gleichen Frequenz zu empfangen, Dort, so Sender A vielleicht schwächer zu empfangen ist, hilft Sender B aus, ohne dass das Radio den Kanal wechseln muss.

Allerdings müssen solche SFNs peinlich genau synchronisiert werden. Ansonsten ergänzen sich die Sendeanlagen nicht mehr. Stattdessen stören sie sich gegenseitig und der Hörer hat schlechteren anstatt besserem Empfang. Leider kommt es immer wieder – zumindest kurzzeitig – zu solchen Synchronisationsproblemen.

Am Sonntagabend bemerkte ich beim Multiplex des Hessischen Rundfunks im Kanal 7B, dass ich am Hama DIR-3100 trotz Anschluss an die Außenantenne keinen Vollausschlag auf dem S-Meter hatte. Ein Antennenproblem konnte ich ausschließen, da alle anderen Multiplexe normal zu empfangen waren.

Fehler bei einer der Sendeanlagen

Am Montagvormittag sickerte dann die Information durch, dass eine der Sendeanlagen in Osthessen wohl nicht ganz synchron mit den anderen hr-Sendern lief. Damit war das Problem lokalisiert. Innerhalb weniger Stunden war der Fehler behoben.

Technische Probleme können vorkommen. Allerdings ist es nicht akzeptabel, dass ein derart weitreichender Fehler nicht schneller entdeckt und vor allem behoben wird. Ich hatte immerhin stationär noch hr-Empfang, fürchte aber, im Autoradio hätte es schlecht ausgesehen. Jeder Normalhörer hätte sich vermutlich abgewendet, frustriert auf UKW umgeschaltet und DAB+ den Rücken gekehrt.

Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass DAB+ eine feine Sache ist, um eine größere Programmvielfalt zu ermöglichen. Wenn es im achten Jahr nach dem Start aber immer noch solche größeren Probleme gibt, habe ich meine Zweifel, dass man mit diesem Standard den UKW-Rundfunk ablösen kann. Es kommt hinzu, dass der genutzte Frequenzbereich um 200 MHz eine echte Herausforderung für die Sendernetzplanung ist, um auch innerhalb von Gebäuden einen flächendeckenden Empfang zu gewährleisten.