Rückblick auf Freitag, 27. Oktober 2000:
So richtig schlafen konnte ich in dieser Nacht nicht. In den Betten lag man nicht sehr gut und außerdem mussten wir um kurz vor 05.00 Uhr schon wieder aufstehen, um nicht zu spät in Windhoek anzukommen.
Um kurz nach 05.00 Uhr bekamen wir – trotz der nachtschlafenden Zeit – unser Frühstück. Um 05.30 Uhr saßen wir im Auto und fuhren auf der N 4 weiter Richtung Nordwesten.
Gegen 08.00 Uhr erreichten wir bei bewölktem Himmel und bitterer Kälte die südafrikanisch-botswanische Grenze. Die Formalitäten waren schnell erledigt, so dass wir nach einer unfreiwilligen Rundfahrt durch die botswanische Grenzstadt Lobatse (die Beschilderung war hier sehr schlecht) auf der A 2 weiterfuhren.
Die Straßenverhältnisse waren sehr gut. Man merkte, dass der Highway durch die Kalahari Wüste noch nicht sehr alt war. In Jwanegg tankten wir, um wieder mit vollem Tank unterwegs zu sein.
Nach der Stadt kamen wir in eine Polizeikontrolle. Dort war man ganz erstaunt, dass Leute aus Deutschland vorbeifahren. Nach ein paar freundlichen Worten konnten wir weiterfahren.
Die Straße wurde nun deutlich schlechter. Das Teilstück bis Sekoma war offenbar nicht neu, so dass ich teilweise nicht einmal 90 km/h fahren konnte.
Von Sekoma nach Kang ging es dann wieder schneller vorwärts. Ich fuhr teilweise mit 150 km/h – erlaubt waren 120 – um den Rückstand wieder aufzuholen. In Kang stand dann eine erneute Rast auf dem Programm.
Wir tankten, obwohl wir einen noch mehr als halbvollen Tank hatten. Dies war vermutlich die letzte Tankstelle in Botswana – es sei denn, man hätte einen Abstecher nach Ghanzi, der unnötig Zeit gekostet hätte, eingeplant.
Wir tranken Cola und Fanta, kauften für unterwegs eine große Flasche Wasser und freuten uns, dass zur gleichen Zeit noch weitere Deutsche hier tankten. Dann ging es weiter. Abgesehen von einigen Camps und kleinen Dörfern gab es nun keine Infrastruktur mehr – bis zur noch 400 Kilometer entfernten Namibia-Grenze.
Gut zwei Stunden später gabelte sich die Straße. Geradeaus ging es weiter Richtung Ghanzi, links ab ging es Richtung Südwest. Wir fuhren in Richtung Grenze und schlossen somit den großen Kreis unserer Rundreise. Die nun folgende Strecke Richtung Windhoek kannten wir schon von der Hinfahrt.
Kurz vor der Grenze kamen wir mit einem blauen Auge davon. Ringsherum gab es mehrere schwere Gewitter. Im Bereich der Straße gab es aber nur kurz Regen. Der war sogar sehr angenehm, da dadurch die Windschutzscheibe, auf der sich zahlreiche Schmetterlinge verewigt hatten, wieder sauber wurde.
Die Grenzformalitäten waren schnell erledigt. Zur Einreise nach Südwest brauchten wir – im Gegensatz zu allen anderen bisherigen Aus- und Einreisen – nicht einmal einen Passierschein.
Gegen 16.00 Uhr waren wir wieder in Südwest. Direkt in Buitepos tankten wir noch einmal, aßen Eis und tranken Fanta. Dann starteten wir zur letzten Etappe über Gobabis nach Windhoek.
Bis zum Flughafen konnte ich ziemlich schnell fahren, dann stand die Sonne so tief, dass man fast nichts mehr sah. Auf der „Zielgeraden“ war somit noch einmal äußerste Vorsicht angesagt.
Die Pension Casa Piccolo in Klein Windhoek, in der wir die Nacht verbringen sollten, war dank Stadtplan schnell gefunden. Gegen 19.00 Uhr waren wir am Ziel – nach insgesamt rund 5.200 Kilometern.
Abends sind wir noch in die uns bereits bekannte Pizzeria auf der Kaiserstraße gegangen. Gegen 23.00 Uhr war ich dann im Bett.