Am Samstag war ich in Mittelfranken unterwegs, um unter anderem den Christkindelsmarkt in Nürnberg zu besuchen. Ich war einige Zeit nicht in der Gegend und stellte sofort fest, dass o2 einiges an der LTE-Funkversorgung getan hat. Fast überall im Stadtgebiet von Nürnberg und Fürth ist LTE von o2 inzwischen mit gutem Signal verfügbar.
Die Pingzeiten waren zum Teil nicht so toll, aber Downloadraten von bis zu 48 MBit/s waren absolut überzeugend. Das ist hart an der Grenze der 50 MBit/s, die mein o2-Vertrag maximal zulässt.
Besonders interessant fand ich aus funktechnischer Sicht das Mittagessen in einem Restaurant in der Fürther Fußgängerzone. Eine Freundin, die mit einer DeutschlandSIM-Karte – ebenfalls im o2-Netz – ohne LTE-Freischaltung unterwegs war, hatte indoor nur GSM-Empfang mit EDGE-Performance. Ich dagegen konnte mit LTE schnell und flüssig im Internet surfen.
Diese Erfahrung zeigt einmal mehr, dass es bei LTE nicht unbedingt darauf ankommt, absolute Spitzengeschwindigkeiten beim mobilen Internet-Zugang zu erreichen. Der Mehrwert ist der größere Verbreitungsgrad für mobiles Breitband-Internet gegenüber der UMTS-Funkversorgung.
Man mag nun einen weiteren UMTS-Ausbau fordern. Das werden die Netzbetreiber verständlicherweise aus wirtschaftlichen Gründen nicht machen, zumal der UMTS-Betrieb parallel zu LTE wohl in wenigen Jahren eher unwirtschaftlich sein wird.
Es kommt aber hinzu, dass die Ausbreitungsbedingungen im für LTE genutzten 800-MHz-Bereich deutlich besser sind als auf 2100 MHz, wo in Deutschland die UMTS-Netze funken. So ist es auf 800 MHz wesentlich einfacher möglich, geschlossene Räume oder auch in ländlichen Regionen große Flächen zu versorgen.