Sender Hoher Meißner auf der Fränkischen Alb empfangen (Foto: SmartPhoneFan.de)
Sender Hoher Meißner auf der Fränkischen Alb empfangen (Foto: SmartPhoneFan.de)

DX auf dem Weg nach München

Am Mittwochnachmittag bin ich nach München gefahren, um unter anderem für teltarif.de von der IAA Mobility zu berichten. Unterwegs habe ich auch einige Empfangsversuche unternommen. Zuerst wollte ich wissen, wie die automatische Umschaltung zwischen Rock Antenne und Rock Antenne Bayern auf DAB+ funktioniert.

Schon zwischen meinem Heimatort Biebergemünd-Bieber und dem unterfränkischen Nachbarort Wiesen schaltete das Autoradio von Kanal 9B (Antenne Deutschland) auf Kanal 10A (regionaler Multiplex für Unterfranken) um. Das fällt derzeit noch nicht groß auf – sieht man von der Anzeige auf dem Radio-Display und den regionalen Jingles ab.

Im Raum Helmstadt – kurz vor Würzburg – schaltete das Radio kurzzeitig auf den zweiten (nahezu) bundesweiten Multiplex um. Kurze Zeit später wurde wieder Rock Antenne Bayern empfangen. Das blieb so bis hinter Würzburg, wo das Radio wieder auf den zweiten „Bundesmux“ wechselte. Ich bin gespannt, wie sich das anhört, wenn die bundesweite und bayerische Version der Rock Antenne demnächst nicht mehr ganz parallel laufen.

Ö3-Empfang südlich der Fränkischen Alb (Foto: SmartPhoneFan.de)
Ö3-Empfang südlich der Fränkischen Alb (Foto: SmartPhoneFan.de)

Nordhessen-Empfang auf der Fränkischen Alb

Die Fränkische Alb ist die Empfangsgrenze für den mobilen Empfang des Österreichischen Rundfunks auf der deutschen A9. Oft versuche ich schon kurz hinter Nürnberg, Hitradio Ö3 vom Gaisberg bei Salzburg auf 99,0 MHz zu empfangen – wohl wissend, dass das nicht möglich ist, da Star FM aus Lauf an der Pegnitz auf der gleichen Frequenz sendet.

Im Raum Greding ging Star FM im Rauschen unter und auf 99,0 MHz war plötzlich Popmusik zu hören. Das Signal war aber zu schwach, um es zu identifizieren. Kurz vor 19 Uhr fuhr ich die Alb hinauf. Auf 99,0 MHz war Werbung zu hören. Dann Zeit- und Stationsansage: „hr1“!

Ich hörte also auf der Fränkischen Alb den Sender auf dem Hohen Meißner in Nordhessen. Ob das an dieser Stelle normaler Empfang ist oder ob wir am Mittwochabend troposphärische Überreichweiten hatten, weiß ich nicht. Auf der Südseite der Fränkischen Alb kam dann Hitradio Ö3 durch.

DAB+ Austria im Raum Pfaffenhofen (Foto: SmartPhoneFan.de)
DAB+ Austria im Raum Pfaffenhofen (Foto: SmartPhoneFan.de)

DAB+ aus Österreich

Während der ORF auf UKW recht weit nach Bayern einstrahlt, sieht es mit dem DAB+-Multiplex aus der Alpenrepublik anders aus. Immerhin gelang es mir im Raum Pfaffenhofen einige Male, den Kanal 5B vom Gaisberg mit Audio zu empfangen. Insgesamt betrachtet ist der Overspill nach Deutschland aber sehr enttäuschend.

Ebenfalls schwierig gestaltet sich der Empfang von Radio Austria auf der Gaisberg-Frequenz 101,8 MHz. Das liegt weniger daran, dass der bundesweite Privatsender nur 10 kW anstelle der 100 kW des ORF arbeitet. Vielmehr stört der Sender Tegernseer Tal von BR24 massiv. Dieser arbeitet ebenfalls auf 101,8 MHz, wenn auch nur mit 100 Watt.

Im Grunde genommen ist es eine enorme Benachteiligung des privaten Rundfunks, dass der Privatfunk vom Gaisberg aus nur mit einem Zehntel der vom ORF gewohnten Strahlungsleistung arbeiten kann. Hier ist die österreichische Medienpolitik gefordert, um für Chancengleichheit zu sorgen.