Fehlender Füllsender in Vils sorgt für ORF-Versorgungslücke (Quelle: Open Street Map)
Fehlender Füllsender in Vils sorgt für ORF-Versorgungslücke (Quelle: Open Street Map)

Versorgungslücke: Diese Hörer hat der ORF vergessen

Wie berichtet hatte ich am vergangenen Freitag auf dem Weg nach Füssen schon nördlich von Ulm Hitradio Ö3 gehört. Die Pop- und Servicewelle des Österreichischen Rundfunks gehört seit Jahrzehnten zu meinen Lieblingssendern. Auch zuhause höre ich das Programm sehr gerne und auf dem Weg nach Österreich gehört es für mich einfach dazu, Ö3 zu hören.

Ich richtete mich darauf ein, abends „Ö3x“ im Hotel in Füssen in Ortssenderqualität auf UKW hören zu können. Doch weit gefehlt. Am besten war in Füssen der Sender vom Pfänder zu empfangen – allerdings recht schwach und verzerrt. Da schafft es der Säntis aus der Schweiz mit deutlich besseren Signalen in die Region.

Die Zugspitze ist abgeschattet, sodass auf 97,1 MHz SWR1 vom Standort Witthoh anstelle von Ö3 zu empfangen war. Letzte Chance war die 99,7 MHz vom Hahnenkamm bei Reutte. Da klappte der Empfang, allerdings noch schwächer als vom Pfänder – nicht verzerrt, dafür stark verrauscht.

Auch hinter der Grenze ist der Empfang nicht besser

Nun liegt Füssen in Deutschland und das ist nunmal kein offizielles Versorgungsgebiet des Österreichischen Rundfunks. Kurios ist das aber schon, zumal mich nur wenige Kilometer von Österreich trennten. Als ich am Samstagmorgen durch Tirol nach Italien weiterfuhr, musste ich feststellen, dass der ORF keineswegs „ist in ganz Österreich bis in den letzten Winkel via UKW zu empfangen“ ist, wie Ö3 auf seiner Webseite behauptet.

Nun ist der Grenzort Weißhaus weit davon entfernt, der Nabel der Welt zu sein. Nichtsdestotrotz leben dort Österreicher – und diese können den ORF terrestrisch nicht empfangen. „Gefühlt“ klappt der Empfang sogar noch schlechter als in Füssen. In Unterpinswang wurde das Signal vom Hahnenkamm allmählich stärker. „Beifahrertauglich“ war das aber nicht – und mein Autoradio ist auf UKW nun wirklich nicht taub, sondern eher eine DX-Maschine.

Auf der österreichischen Bundesstraße 179 wurde der Empfang auf 99,7 MHz schnell besser, aber dem ORF fehlt im Grenzgebiet definitiv ein zusätzlicher Sender. Geplant war eigentlich der Standort Vils, etwas weiter westlich gelegen, der die Region vermutlich gut versorgen würde. Dieser Sender ist aber nie realisiert worden, obwohl er dringend erforderlich wäre.