Sangean WFR-20 mit Reciva-Chipsatz (Foto: SmartPhoneFan.de)
Sangean WFR-20 mit Reciva-Chipsatz (Foto: SmartPhoneFan.de)

Reciva macht Ernst: WLAN-Radio-Portal abgeschaltet

Das WLAN-Radio-Portal von Reciva wurde zwar nicht – wie geplant – zum 30. April abgeschaltet. Jetzt jetzt aber tatsächlich Schluss, nachdem bis zuletzt – auch noch im Mai – weitere Programme in die Senderliste aufgenommen wurden. Unter der Adresse radios.reciva.com liest man nur noch den Hinweis, dass die Seite geschlossen ist.

Ich habe mein DNT IPdio Mini wieder einmal eingeschaltet. Das Gerät bekommt nach dem Verbinden mit dem heimischen WLAN-Netz nach wie vor Kontakt zur Datenbank. Das Radio ist demnach voll funktionsfähig. Es ist lediglich nicht mehr möglich, eigene Streams hinzuzufügen und zu verwalten.

Unklar ist auch, ob die Datenbank weiter gepflegt wird. Neue Programme wie Radio popEXPRESS haben es nicht mehr ins Reciva-Portal geschafft. Immerhin ist eine ebenfalls noch recht neue Station wie Radio Pfalzwelle bei Reciva gelistet.

Wie geht es weiter?

Unklar ist, warum Reciva zwar das Online-Portal zur Favoritenverwaltung abschaltet, die Datenbank selbst aber offenbar weiter betreibt. Immerhin haben Besitzer von WLAN-Radios, die noch einen Chipsatz dieses Unternehmens an Bord haben, damit den Vorteil, dass die Empfänger nicht sofort wertlos werden.

Einerseits ist es traurig, dass Reciva nun endgültig einen schleichenden Tod stirbt. Andererseits sind die Empfänger ohnehin nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik. Sie unterstützen noch Real Audio und Windows Media. Dafür fehlt AAC+.

Generell scheinen WLAN-Radios zwar praktisch, aber auch sehr unflexibel zu sein. Viele neuere Geräte kommen mit HTTPS-verschlüsselten Streams nicht zurecht. Leider stellen immer mehr Radiostationen auf HTTPS um, sodass wohl die nächste Generation an Empfangsgeräten über kurz oder lang „entwertet“ wird.