Android-App von Hide my Ass (Foto: SmartPhoneFan.de)
Android-App von Hide my Ass (Foto: SmartPhoneFan.de)

Hide my Ass ist das Tor nach Hawaii

Wie berichtet sind einige Radiostationen auf Hawaii dazu übergegangen, regionales Geoblocking einzuführen. Das heißt, die Streams von Sendern wie Shaka 103 und B97/B93 sind nur noch über Internet-Zugänge mit hawaiianischer IP-Adresse zugänglich, nicht aber mit IP-Adressen vom US-amerikanischen Festland.

Nun habe ich nach Lösungen gesucht, um diese Programme wieder empfangen zu können. Leider gibt es kaum VPN-Anbieter, die IP-Adressen aus Hawaii zur Verfügung stellen. Hide my Ass ist eine Ausnahme. Hier gibt es den Serverstandort Honolulu. Ich habe zunächst einen Test-Account angemeldet. Damit habe ich festgestellt, dass der Dienst für gewünschten Programme tatsächlich empfängt.

Drei Jahre VPN für 108 Euro

Letzten Endes habe ich mich zum Abschluss eines Drei-Jahre-Abonnements entschieden, das im Rahmen einer Aktion derzeit für knapp 108 Euro zu bekommen ist. Eigentlich hatte ich gehofft, damit meine bisherigen VPN-Dienste ablösen zu können. Daraus wird allerdings leider nichts.

Hide my Ass bringt mir die hawaiianischen Radiostationen zurück. Komischerweise kommt es bei der Nutzung am Smartphone zu „Sprüngen“ in den Streams. Mit dem WLAN-Radio ist der Empfang wiederum einwandfrei – auch über einen längeren Zeitraum. Daher kann ist das Problem auf den mobilen Geräten nicht nachvollziehen.

Einschränkungen am WLAN-Radio

Leider funktionier Hide my Ass aber auch am WLAN-Radio nicht ganz so gut. Jeweils unmittelbar nach der Aktivierung des VPN-Servers im Router klappt die Verbindung zum gewünschten Stream problemlos. Später funktioniert das allerdings nicht mehr – auch nicht nach längerer Wartezeit.

Ich nehme an, die WLAN-Radios kommen mit hohen Pingzeiten, wie sie bei VPN-Verbindungen fast normal sind, nicht gut zurecht. Nutze ich einen Server in New York, so liegt die Ansprechzeit schon bei rund 100 ms. Das klappt am WLAN-Radio noch problemlos. Schon bei Servern von der Westküste, etwa Los Angeles oder San Francisco, sind die Reaktionszeiten höher, sodass die Verbindungen oft nicht sofort zustandekommen.

Verbindet man sich mit dem Hide-my-Ass-Server in Honolulu, so sind die Pingzeiten nochmals deutlich höher. Mit Smartphone-Apps ist das meistens egal. Es dauert eben nur etwas länger, bis die Stream-Wiedergabe startet. Am WLAN-Radio wird der Stream aber oft gar nicht aufgebaut.

VyprVPN bleibt

Meinen Plan, VyprVPN aufzugeben, habe ich daher ganz schnell revidiert. Auch bei den Serverstandorten auf dem nordamerikanischen Festland hinterlässt der Anbieter ein besseres Bild als Hide my Ass – gerade auch beim Einsatz in Verbindung mit WLAN-Radios. Nutze ich die eine IP-Adresse aus Dubai, um das seit geraumer Zeit geogeblockte Dubai 92 zu hören, so kommt es über Hide my Ass sogar zu Stream-Aussetzern, während die Audio-Wiedergabe mit VyprVPN problemlos durchläuft.

Theoretisch hätte ich an einem weiteren VPN-Dienst Interesse, der sowohl hawaiianische IP-Adressen anbietet als auch bei Serverstandorten im US-Mainland WLAN-Radios ohne Probleme versorgt. Bislang ist mir ein solcher Anbieter allerdings nicht bekannt.