Hama DIT2100MSBT ohne manuelle DAB+-Kanalsuche (Foto: SmartPhoneFan.de)
Hama DIT2100MSBT ohne manuelle DAB+-Kanalsuche (Foto: SmartPhoneFan.de)

Kaufwarnung: Diese DAB+-Empfänger sind für DX ungeeignet

Wie berichtet hat mein Sangean WFT-3 den Stromausfall während des Sturms „Sabine“ in der Nacht zum vergangenen Montag nicht überlebt. Unabhängig davon, dass ich versuchen werde, das Gerät reparieren zu lassen, wollte ich kurzfristig Ersatz haben.

Ich habe den Hama DIT2100MSBT bestellt. Die Hama-Geräte sind deutlich günstiger als vergleichbare Sangean-Modelle und bieten mindestens die gleiche Leistung. Das zeigt sich beispielsweise anhand des DIR3100, den ich seit mehr als zwei Jahren in der Küche nutze.

Der Hama DIT2100MSBT bietet in der Tat Vorteile gegenüber dem Sangean WFT-3. Das Gerät unterstützt neben Spotify Connect auch Amazon Music. Dazu kann es als Steuergerät für ein Multiroom-System dienen. Ich habe den Empfänger dennoch wieder zurückgeschickt.

Dieser Menüpunkt fehlt beim Hama DIT2100MSBT

Betrachtet man das DAB+-Menü, so fällt sofort auf, dass der Menüpunkt für die manuelle Kanalabstimmung fehlt. Sprich: Es gibt nur einen automatischen Sendersuchlauf. Für normale Radiohörer ist das vermutlich egal, für DXer – also Leute, die sich für Rundfunkfernempfang interessieren -, ist das aber nicht akzeptabel.

Ich habe meinen DAB+-Empfänger im Wohnzimmer an die drehbare Hochantenne angeschlossen. Es gibt Multiplexe, die empfange ich nur dann, wenn ich die Antenne passend ausrichte. Das gilt bei normalen Empfangsbedingungen für den Mittelfranken-Mux im Kanal 8C.

Bei Überreichweiten muss ich die Antenne aber auch für die Multiplexe aus Baden-Württemberg und Oberfranken ausrichten, um nur wenige Beispiele zu nennen. Das klappt aber am besten, wenn ich den gewünschten Kanal schon einmal einstelle und dann die Antenne drehe.

Hama-Support bestätigt kastriertes Menü (Foto: SmartPhoneFan.de)
Hama-Support bestätigt kastriertes Menü (Foto: SmartPhoneFan.de)

Das Hama-Radio geht zurück

Ich habe beim Hama-Support nachgefragt, ob der Empfänger wirklich nur den automatischen Suchlauf hat (es hätte ja sein können, dass ich irgendein verstecktes Menü übersehe). Das wurde mir leider bestätigt – auch für den Vorgänger, den Hama DIT2005M. Auch dieses Gerät ist für Wellenjäger demnach nur bedingt zu gebrauchen.

Ein Hobbyfreund besitzt seit einigen Jahren den mittlerweile fünf Jahre alten Hama DIT2000M. Von daher weiß ich, dass dieses Gerät noch die manuelle DAB+-Sendersuche ermöglicht. Nachteil: Es ist kaum noch lieferbar. Ich konnte glücklicherweise über Amazon noch ein Exemplar ergattern und schicke den DIT2100MSBT wieder zurück.

Ich finde es traurig, dass man zu einem älteren Empfänger, also zu einem Auslaufmodell, greifen muss, weil die Nachfolge-Modelle verschlimmbessert wurden. Bleibt zu hoffen, dass die manuelle Kanalsuche nicht perspektivisch bei allen neueren DAB+-Radios mit Frontier-Silicon-Chipsatz wegrationalisiert wird.