So könnte das Sendegebiet des neuen Multiplexes aussehen (Foto: Antenne Deutschland)
So könnte das Sendegebiet des neuen Multiplexes aussehen (Foto: Antenne Deutschland)

Endlich Einigung: Der zweite DAB+-„Bundesmux“ kann starten

Bereits im vergangenen Jahr wollte Antenne Deutschland den zweiten DAB+-Bundesmux starten. Zur IFA waren erste Testsendungen geplant, für den Herbst war die Aufnahme des offiziellen Sendebetriebs vorgesehen. Daraus wurde nichts, weil es noch immer einen Rechtsstreit um die Lizenzvergabe an das Konsortium aus Media Broadcast und der Absolut Digital GmbH & Co. KG gab.

Nun gab es überraschend eine außergerichtliche Einigung zwischen der bei der Lizenzvergabe unterlegenen Digital Audio Broadcasting Plattform GmbH (DABP) und der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM), die für das Lizenzierungsverfahren verantwortlich war. Das heißt, der zweite deutschlandweite DAB+-Multiplex kann starten.

Nun darf man gespannt sein, wann der Sendebetrieb aufgenommen wird, welche Programme zum Start verbreitet werden und in welchen Regionen der neue Multiplex zu empfangen sein wird. Es gab zwar im vergangenen Jahr bereits Planspiele von Antenne Deutschland. Hier ist aber unklar, ob diese wie seinerzeit geplant umgesetzt werden.

Programmangebot noch unklar

Spannend ist auch die Frage nach dem Programmangebot im neuen überregionalen DAB+-Ensemble. Als sicher gilt, dass Absolut Radio sein Programm Absolut Hot, das derzeit in einigen regionalen Multiplexen ausgestrahlt wird, in das neue Programmpaket verlegt.

Zudem gibt es von Absolut Radio Spartenkanäle, die bislang nur über Internet verbreitet werden. Hier wäre ein terrestrischer Sendestart ebenfalls naheliegend. Allerdings bieten diese Programme derzeit nur Nonstop-Musik, was wiederum im Hörfunk weniger attraktiv ist.

Abzuwarten bleibt aber auch, welche weiteren Programme im neuen Multiplex senden werden. In der Vergangenheit wurden Kandidaten wie Rock Antenne und planet Radio, big FM und ego FM, Radio B2 und Dom Radio gehandelt. Würden diese Stationen (oder einige davon) tatsächlich im zweiten „Bundesmux“ starten, so wäre das eine Bereicherung.

Sorge um bestehende Sendegebiete

Schalten die im zweiten Bundesmux sendenen Stationen im Gegenzug ihre bisherigen Kanäle in regionalen Multiplexen ab, so gäbe es auch Hörer, die auf ihren Stammsender künftig – zumindest über DAB+ – verzichten müssen. Das wäre wiederum schade, wenn auch aus finanziellen Gründen nachvollziehbar.