Veränderungen bei Charivari Würzburg (Foto: Radio Charivari)
Veränderungen bei Charivari Würzburg (Foto: Radio Charivari)

Radio Charivari Würzburg: Mehr Classic Hits

Radio Charivari Würzburg hat in den vergangenen Jahren mehrfach mit verschiedenen Programmformaten experimentiert, nachdem sich die Einschaltquoten negativ entwickelt haben. Dabei haben die Hörer die Abkehr vom früheren Oldieformat zu einem Programm, bei dem verstärkt auch aktuelle Musiktitel zum Einsatz kamen, nicht dauerhaft honoriert. In diesem Jahr lag die Tagesreichweite laut Funkanalyse Bayern bei nur noch 11,5 Prozent. Das ist der schlechteste Wert der vergangenen zwölf Jahre.

Aufmerksame Hörer bemerken nun abermals Änderungen: Das Programm ist wieder etwas konservativer ausgerichtet als bisher. Der Anteil aktueller Songs wurde deutlich zurückgenommen. Dafür sind wieder mehr Klassiker zu hören. Zudem wurde der Sendername von „Das neue Charivari“ in „Charivari“ geändert. Die Webseite ist weiterhin unter der Adresse meincharivari.de zu finden.

Zielgruppe zwischen Bayern 1 und Antenne Bayern

Wenn man sich die Musik auf Charivari Würzburg anhört, dann liegt die Zielgruppe jetzt offenbar irgendwo zwischen Bayern 1 sowie Antenne Bayern und Bayern 3. Das ist eine gute Entscheidung, denn bislang war der Sender Antenne Bayern und auch Bayern 3 zu ähnlich. Schon aufgrund des besseren Empfangs haben dann wohl viele Hörer eher eines der landesweiten Programme anstelle des Lokalsenders gewählt.

Selbst am Studiostandort Würzburg hat Charivari nur eine 300-Watt-Frequenz (102,4 MHz) auf UKW zur Verfügung. Diese liegt zudem recht ungünstig zwischen AFN Stuttgart (102,3 MHz) und hr4 (102,5 MHz). Die fünf weiteren Frequenzen in Gemünden, Karlstadt, Marktheidenfeld,, Kitzingen und Ochsenfurt werden nur mit 50 bis maximal 100 Watt betrieben, sodass das analoge Sendegebiet eher ein Flickenteppich ist.

Frühere UKW-Frequenz war deutlich besser

Unverständlich ist mir bis heute, warum die frühere Würzburger Frequenz 97,1 MHz aufgegeben werden musste. Diese war wenig interferenzbelastet und selbst hier im hessischen Spessart noch gut zu empfangen. Eine wesentlich bessere technische Reichweite bietet das terrestrische Digitalradio DAB+. Hier ist Charivari Würzburg im Multiplex des Bayerischen Rundfunks für Unterfranken im Kanal 10A von Rheinhessen bis Mittelfranken und von Mittelhessen bis nach Schwaben zu empfangen.

Man darf gespannt sein, ob der Sender mit dem neuen Format Erfolg haben wird. Das Programm klingt etwas „frischer“ als Bayern 1 und bietet den Vorteil, in der Region Mainfranken verankert zu sein. Allerdings hat auch die öffentlich-rechtliche Konkurrenz stündliche Regionalnachrichten und ein einstündiges Mittagsmagazin aus Würzburg im Angebot.