Österreichischer DAB+-Bundesmux nach Inbetriebnahme der für Dezember geplanten Sendeanlagen (Quelle: ORS)
Österreichischer DAB+-Bundesmux nach Inbetriebnahme der für Dezember geplanten Sendeanlagen (Quelle: ORS)

DAB+ in Österreich: Sendernetz wird früher ausgebaut

Ende Mai ging in Österreich der erste überregionale DAB+-Multiplex auf Sendung. Eigentlich war der weitere Ausbau des Sendernetzes erst für das kommende Jahr geplant. Nachdem der Österreichischen Rundfunksender GmbH & Co. KG (ORS) als Sendernetzbetreiber schon beim Sender Pfänder in Vorarlberg die vorzeitige Inbetriebnahme gelungen ist, erfolgt nun auch der weitere Ausbau des Sendernetzes früher als eigentlich geplant.

Nicht erst – wie bisher geplant – im März kommenden Jahres, sondern bereits am 11. Dezember werden folgende Sendeanlagen in Betrieb genommen:

  • Innsbruck 1 (Patscherkofel) – Kanal 5B – 10 kW
  • Salzburg (Gaisberg) – Kanal 5B – 5,6 kW
  • Sankt Pölten (Jauerling) – Kanal 5D – 5,6 kW

Auch Hörer in Bayern profitieren

Von den Sendeanlagen auf dem Patscherkofel und vor allem auf dem Gaisberg werden auch Hörer in Bayern produzieren. Das Signal vom Patscherkofel sollte zumindest im Raum Kiefersfelden noch zu empfangen sein, der Standort Gaisberg dürfte weite Teile Südostbayerns mitversorgen.

Eigentlich bräuchte der Multiplex auch einen oder zwei Sendeanlagen auf deutscher Seite – etwa am Antenne-Bayern-Standort Hochries -, um einen durchgehenden Empfang auf der Autobahn im großen deutschen Eck zu ermöglichen. Ausschließlich über die Sender Innsbruck und Salzburg wird die Autobahn wohl nicht durchgehend versorgt.

Weiterer Ausbau im kommenden Jahr

Ich bin gespannt, ob auch der weitere Sendernetzausbau früher gelingt. Aktuell ist zum 22. September 2020 die Aufschaltung folgender Sendeanlagen geplant:

  • Bruck/Mur (Mugel) – Kanal 8A – 10 kW
  • Klagenfurt 1 (Dobratsch) – Kanal 6A – 5 kW
  • Rechnitz (Hirschenstein) – Kanal 8A – 5,6 kW
  • Wolfsberg (Koralpe) – Kanal 6A – 1,4 kW

Damit wäre nach aktueller Planung der Endausbau erreicht, wobei noch viele Versorgungslücken bleiben. Ohne die Beteiligung des öffentlich-rechtlichen Österreichischen Rundfunks (ORF) wird sich ein weiterer Ausbau aber vermutlich nicht rechnen.