Mobilfunk-Basisstation in Biebergemünd
Mobilfunk-Basisstation in Biebergemünd (Foto: SmartPhoneFan.de)

Telefónica-Netzausfall in Biebergemünd: So bleiben Kunden auf Empfang

Das Mobilfunknetz der Telefónica ist im Biebergemünder Obergrund derzeit nicht oder nur sehr schwach durch Einstrahlung benachbarter Basisstationen verfügbar. Der Live-Check auf der o2-Webseite verrät, dass an einer Basisstation „in der Nähe“ gerade gearbeitet wird. Dabei handelt es sich ganz offensichtlich um die Basisstation zwischen den Biebergemünder Ortsteilen Bieber und Roßbach.

Die Arbeiten stehen im Zusammenhang mit der bundesweiten Modernisierung des Telefónica-Mobilfunknetzes, die wiederum auf die Zusammenlegung der früher eigenständigen Netze von o2 und E-Plus zurückzuführen ist. Die frühere E-Plus-Basisstation für den Biebergemünder Obergrund, die am gleichen Standort wie der o2-Sender untergebracht war, ist bereits seit geraumer Zeit abgeschaltet.

Spätestens seit die früheren E-Plus-Kunden in unserer Region das o2-Netz mitnutzen, kommt es immer wieder zu Überlastungserscheinungen. Telefonate kommen zum Teil nicht zustande. Der zuvor schon sehr langsame EDGE-Internetzugang ist zumindest tagsüber faktisch nicht mehr nutzbar. So gesehen ist es höchste Zeit für eine Aufrüstung.

WLAN Call für die Erreichbarkeit

Ausfälle des gesamten Netzes sind während solcher Arbeiten normal. Kunden, die ein Smartphone besitzen, das WiFi Calling (auch WLAN Call oder WLAN Anrufe genannt) unterstützt, können darüber unter ihrer Handynummer auf Empfang bleiben. Voraussetzung ist, dass das Handy über WLAN mit dem Internet verbunden ist. Wie lange die Umbauarbeiten andauern, ist nicht absehbar.

Wer hofft, nach Abschluss der Umbauten – wie schon seit mehr als drei Jahren – auch über LTE mit hoher Geschwindigkeit im Internet surfen zu können, wird von Telefónica laut Insider-Informationen bitter enttäuscht. Es bleibt wohl vorerst dabei, dass nur der GSM-Netzstandard genutzt wird. Hintergrund ist hier allerdings auch die Statik des früheren Fernsehumsetzers, an dem die Mobilfunksendeanlagen von Telekom, Vodafone und Telefónica untergebracht sind.

Allerdings steht sich Telefónica hier leider auch selbst im Weg, denn schon die im Dezember 2007 für GSM in Betrieb genommene Antenne wäre für LTE zumindest auf 800 MHz geeignet. Mit einem bisschen Willen und Flexibilität hätte man also auch Bieber und Roßbach aus dem „Tal der Ahnungslosen“ entlassen und an die Zukunft anschließen können – auch wenn die Umbaupläne vielleicht anders aussahen und vorerst aus Gründen der Statik nicht realisierbar sind. So aber kann man niemandem, der hier in der Region wohnt oder arbeitet, ernsthaft o2, Aldi Talk oder Tchibo mobil empfehlen, um nur einige Beispiele zu nennen.