In dieser Villa wohnt wohl schon lange niemand mehr

Unterwegs im Nordosten von Curacao

Mein eigentliches Tagesziel für heute habe ich leider nicht erreicht. Ich wollte östlich von Willemstad bis zur Küste vordringen. Das ist dadurch nicht ganz einfach, dass es dort überhaupt keine Infrastruktur gibt. Hier gibt es keine Straßen, teilweise nicht einmal Wege und bei 30 Grad im Schatten (wobei es in der Praxis keinen Schatten gibt) wandert man nicht einmal eben mehrere Kilometer.

Am ehesten schien mir das Vorhaben von Santa Catharina aus machbar. Das ist im Nordosten von Willemstad. Von dort aus führt eine Straße noch ein ziemliches Stück in die „Wildnis“, sodass man nur recht wenig Fußweg vor sich hat. So zumindest zeigt es Google Maps an.

Die Praxis sah leider anders aus. Direkt am Ortsende von Santa Catharina war die Straße abgesperrt, sodass es mit dem Auto nicht mehr weiterging. Die Straße war jenseits der Absperrung in einem nicht mehr ganz so guten Zustand. Am Weiterfahren hätte mich das aber nicht gehindert. Ich bin dann bis zu einer verlassenen Villa zu Fuß weitergegangen. Danach bin ich umgekehrt.

Der Nordosten bleibt „unentdeckt“

Schade, denn damit wird dieser kleine Teil der Insel von mir unentdeckt bleiben. Allein für das Genießen der Landschaft hat sich der Ausflug aber dennoch gelohnt. Es ist immer wieder faszinierend, die zahlreichen Kakteen in freier Wildbahn zu sehen. Aber auch das Konzert der Vögel ist interessant, wenn man sich bei absoluter Stelle im Outback darauf einlässt.

Generell muss ich sagen: Je länger ich auf Curacao bin, umso wohler fühle ich mich hier. Das Klima ist mit rund 30 Grad Celsius tagsüber und etwa 25 Grad nachts sehr angenehm. Es weht – ähnlich wie auf den Kanarischen Inseln – immer eine leichte Brise, die für eine „natürliche Klimaanlage“ sorgt.

Mix aus Niederlande, USA und Lateinamerika

Interessant ist aber auch diese Mischung aus Niederlande, USA und Lateinamerika – so empfinde ich zumindest dieses Land. Amtssprache ist Niederländisch, die Straßenschilder sehen aus wie in den Niederlanden. Viele Leute sprechen aber auch Spanisch oder Papiamentu.

Bekomme ich in einem Supermarkt typische amerikanische Waren, sodass ich mich schon in einer Enklave der USA wähne, so sind im nächsten Markt typische niederländische und europäische Produkte zu bekommen. Das alles auf engstem Raum, denn wirklich groß ist Curacao ja nicht.

Irgendwie beneide ich die Niederländer, die sich hier ansiedeln konnten und auf Curacao ihren Lebensunterhalt verdienen. Das Klima ist deutlich angenehmer als in Mitteleuropa, sodass ich es gut verstehen kann, dass viele Leute diese Gelegenheit ergreifen.

 

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