Chromecast Audio (Foto: Google)

Chromecast verfälscht IP-Adresse

Der Google Chromecast ist eine feine Sache. Ältere Fernsehgeräte lassen sich mit vergleichsweise einfachen Mitteln zu einem Smart-TV aufrüsten. Ich verwende vor allem den Chromecast Audio quasi als Ersatz für Sonos oder ähnliche Systeme.

Vor kurzem wollte ich das Programm von AFN Wiesbaden über die TuneIn-Radio-App auf dem Huawei Mate 9 über den Chromecast Audio auf die HiFi-Anlage im Wohnzimmer beamen. Dabei musste ich erstaunt feststellen, dass das nicht möglich war.

Der AFN ist nur in Ländern verfügbar, in denen amerikanische Soldaten stationiert sind. So sind die europäischen Programme des Soldatensenders beispielsweise in Deutschland und Italien zu empfangen, nicht aber in Österreich und der Schweiz. Selbst in den USA steht der Empfang nicht zur Verfügung.

Direkt am Smartphone keine Empfangsprobleme

Höre ich den AFN direkt am Smartphone, so gelingt der Empfang. Will ich das Programm aber per Chromecast Audio übertragen, so höre ich die Ansage, dass der Sender an meinem Aufenthaltsort nicht zur Verfügung steht. Ergo bekomme ich über den Chromecast eine andere IP-Adresse – und zwar aus einem Land, in dem der AFN offiziell nicht zu empfangen ist.

Interessanterweise gibt es bei der Wiedergabe anderer Dienste wie Zattoo, die ebenfalls nur in bestimmten Ländern verfügbar sind, keine vergleichbaren Probleme. Vermutlich wird hier diese Chromecast-Besonderheit berücksichtigt, beim AFN dagegen nicht.

Zu berücksichtigen ist allerdings, dass der AFN seine Verbreitung bei TuneIn Radio möglicherweise ohnehin nur duldet, aber offiziell nicht unterstützt. Der amerikanische Soldatensender verfügt mit AFN 360 schließlich über eine eigene Online-Plattform, die auch die Hörfunkangebote umfasst.

Kommentar verfassen