iHeartRadio-App auf dem Samsung Galaxy S8+ Duos

iHeartRadio: Immer mehr Programme mit Geoblocking

Freunde amerikanischer Hörfunkprogramme werden es bemerken: Immer mehr statt weniger Programme arbeiten mit Geoblocking, sodass die Livestreams nur noch über einen Internet-Zugang mit amerikanischer IP-Adresse zu empfangen sind.

Noch vor einiger Zeit galt die Faustregel, dass die Programme auf der Plattform von Radio.com geogeblockt sind, während die bei iHeartRadio gelisteten Stationen zwar ihre Stream-Adressen bestmöglich verstecken, letzten Endes aber weltweit auch ohne VPN-Tunnel frei empfangbar sind.

Mittlerweile sind aber auch eine ganze Reihe von Programmen bei iHeartRadio nur noch über VPN hörbar. Beispiele dafür sind Go Country 105 aus Los Angeles oder 96.3 KKLZ aus Las Vegas. Natürlich gibt es immer noch viel an Hörfunkprogrammen aus den Vereinigten Staaten von Amerika zu hören. Wer aber an ganz bestimmten Sendern interessiert ist, kommt um einen VPN-Tunnel nicht mehr herum.

Kommt das Aus auch für VPN-Nutzer?

Diese Entwicklung ist beunruhigend, denn auch ein VPN ist kein Allheilmittel, wie das Beispiel Netflix zeigt. Der Streaming-Anbieter blockiert mittlerweile zielsicher Nutzer, die den amerikanischen Internet-Zugang nur vortäuschen, eigentlich aber beispielsweise in Europa sitzen.

Der Eurosport Player zeigt, wohin die Reise bei Apps gehen könnte: Abfrage des GPS-Standorts von Smartphone oder Tablet anstelle der (oder zusätzlich zur) IP-Adresse. Wie praktikabel das bei Radiostationen ist, die ja auch mit WLAN-Empfängern (die kein GPS-Modul besitzen) empfangen werden wollen, ist zwar fraglich. Dennoch wäre es wünschenswert, wenn die Programme ganz offiziell weltweit empfangbar wären.

Nach meinen Informationen ist der Hintegrund des Geoblockings beim Radio in den USA, dass die Urheberrechtsabgaben für die weltweite Verbreitung gespielter Musiktitel wohl unverhältnismäßig höher wären als bei einer Begrenzung auf den Empfang in den USA. Hier wäre dann dringend eine Überarbeitung des Urheberrechts angebracht, etwa auf Basis tatsächlich erreichter Hörer anstelle der technischen Reichweite.

Kommentar verfassen