Seit Ende vergangenen Jahres habe ich das Huawei Mate 9 im täglichen Einsatz. Ich mag das Gerät wegen seiner Größe und wegen seiner guten Verarbeitung. Zudem war es eines der ersten Smartphones, die nicht von Google kommen, das Android Nougat bekommen hat. Die aktuelle Version des Betriebssystems war bereits im Auslieferungszustand vorinstalliert.
Das Huawei Mate 9 hat zudem ordentlich Dampf unter der Haube. Der Kirin-960-Prozessor sorgt dafür, dass das Betriebssystem auch bei intensiver Nutzung nicht ruckelt oder stockt. Dazu kommt die Dual-SIM-Funktion, die ich von einem Android-Smartphone eigentlich erwarte. Eigentlich ein rundum sehr gutes Smartphone.
Fast! Das Huawei Mate 9 zeigt nämlich auch Schwächen, die eines Flaggschiff-Smartphones eigentlich nicht würdig sind. Da wäre zum einen das Display. Hier hat es der Hersteller bei der Full-HD-Auflösung belassen. Dazu wirken die Farben zum Teil etwas blass und Gesten werden – etwa bei der Texteingabe mit SwiftKey – nicht immer vollständig erkannt.
Zudem hat Huawei das Thema Benachrichtigungen nach wie vor nicht im Griff. Diese kommen zum Teil nicht in Echtzeit an, sondern erst dann, wenn man das Display entsperrt und das Gerät quasi „aufweckt“. Dieser Effekt war beim Huawei Mate 9 anfangs nicht so ausgeprägt. Spätestens seit dem letzten Firmware-Update hat der Hersteller dies aber „kaputtoptimiert“.
Das Benachrichtigungsproblem ist extrem ärgerlich und es ist absolut nicht nachvollziehbar, warum es Huawei nicht gelingt, diesen Fehler zu beheben. Auch das ist eines Flaggschiff-Smartphones – und als solches wird das Huawei Mate 9 mit seinem empfohlenen Verkaufspreis von 699 Euro vermarktet – nicht würdig.
Diese Einschränkungen sind umso ärgerlicher, als das Huawei Mate 9 ansonsten wirklich ein tolles Gerät ist. Erwähnt sei beispielsweise auch der hervorragende Klang, der deutlich besser als bei den meisten anderen aktuellen Smartphones ist. So werde ich das Phablet weiterhin als eines meiner beiden Hauptgeräte einsetzen.